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25. Oktober 2011 – Von der neuesten Erfindung. Belichtung und Bildpräsentation in der Gemäldegalerie des 18. Jahrhunderts

Das Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin lädt ein zu einem Vortrag von

Frau Dr. Stefanie Heraeus [1]

(Goethe Universität Frankfurt am Main)

Von der neuesten Erfindung

Belichtung und Bildpräsentation in der Gemäldegalerie des 18. Jahrhunderts

25. Oktober 2011, 18 Uhr

Humboldt-Universität zu Berlin
Dorotheenstr. 26 – Hörsaal 207
10117 Berlin

In den museumsgeschichtlichen Diskussionen über die Entstehung des modernen Kunstmuseums rückt derzeit die Zeit zwischen 1750 und 1770 in den Blick und damit die fürstlichen Kunstsammlungen. Die Gemäldegalerie in Kassel, die Landgraf Wilhelm VIII. im Jahr 1749 erbauen ließ, ist ein besonders interessanter Fall. In Kassel ist eine für die Zeit erstaunliche – und mit Blick auf die Entstehung des modernen Kunstmuseums zukunftsweisende – Art der Belichtung und Bildpräsentation diskutiert und erprobt worden: Mitten im Bauprozess der – ganz klassisch geplanten – Gemäldegalerie hat sich der Landgraf, angeregt durch einen Pariser Sammler, für ein Experiment mit Oberlicht und eine Hängung der Gemälde auf beiden Längsseiten der Galerie. Damit wurde die ursprüngliche Funktion der Galerie grundlegend verändert und ein neuer Galerietypus entwickelt, der die Museumsarchitektur des 19. Jahrhunderts bestimmen sollte. Die ungewöhnliche Belichtung der Kasseler Gemäldegalerie wurde von Zeitgenossen immer wieder hervorgehoben. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts haben z.B. der Maler Johann Friedrich Overbeck und der Kunsthistoriker Carl Friedrich von Rumohr die neue Art der Belichtung die die Kunstwerke nicht länger als Teil eines fürstlichen Dekors, sondern „nach ihrem Licht und Schatten“ erscheinen lasse.

Flyer [2]