Networks: Textile Arts and Textility in a Transcultural Perspective (4th to 17th cent.)

“Networks: Textile Arts and Textility in a Transcultural Perspective (4th to 17th cent.)”

“Networks: Textile Arts and Textility in a Transcultural Perspective (4th to 17th cent.)” ist ein internationales Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Wolf am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt untersucht die weltweite Migration von Textilien, inkl. Rohmaterialien, Techniken und Mustern, sowie ihre Darstellungen und Evokationen in anderen Medien und Materialien von der Spätantike bis in die frühe Neuzeit. Im Mittelpunkt stehen dabei die Textilien selbst, die transkulturellen Verschiebungen ihrer Semantiken und Funktionen sowie die „agency“ der Textilien als Protagonisten kultureller Interaktion.
Von hoher Transportabilität und Wertschätzung waren Textilien stets ein privilegiertes Feld für die Ausbildung kulturübergreifender Formensprachen. Das „Networks“-Projekt versucht, Textilien in der Kunstgeschichte eine gebührende Rolle zu geben, zumal in einem Moment der globalen Öffnung des Fachs. „Networks“ zielt entsprechend auf einen intensiven Dialog Byzantinischer, Islamischer, Ostasiatischer und Westlicher Kunstgeschichte, untersucht textile Transferphänomene in Fallstudien von China und Indien über den Mittelmeerraum bis Skandinavien und bietet zugleich eine Plattform für den wissenschaftlichen Austausch über methodische und inhaltliche Fragen des Textilen mit Ausblicken auf die übrigen Regionen der Welt.

Das Projekt befasst sich mit den Ästhetiken des Textilen hinsichtlich Materialität, Ornamentik und Figuration, inkl. der Frage nach Rahmung, Fragmentierung und Serialität, sowie ihrer performativen Dimension. Dabei werden die Verflechtungen der Ästhetik mit Wissen und religiösen, politischen und anderen Funktionen von Textilien untersucht, die Körper einhüllen oder Räume artikulieren. Unter dem Begriff „Textilität“ wendet sich das Projekt schließlich den textilen Medien als Modellen für Texte und Metaphern für Stoff und Welt zu, um in Textur ein Konzept für multiple Formen der Verkettung und Vernetzung zu finden, z.B. in der Urbanistik.
Das „Networks“-Projekt kollaboriert mit dem Forschungsprojekt „An Iconology of the Textile in Art and Architecture“ unter der Leitung von Prof. Dr. Tristan Weddigen an der Universität Zürich.

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen:

Vera-Simone Schulz
Nynne Just Christoffersen
Kyoko Nomoto
Sylvia Houghteling