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7. Kunsthistorikerinnen-Tagung

7. Kunsthistorikerinnen-Tagung 2002

am Kunstgeschichtlichen Seminar

(Neue) Medien: Medialität – Kultureller Transfer – Geschlecht

26.-29. September 2002

Wie prägen Geschlechterhierarchien die Medien und die Rede über Medien?
Warum stellt sich die Frage, was ein Bild sei, mit den Neuen Medien neu?
Welche den Medien vorgängigen Strukturen bestimmen deren Inszenierung?
Wie erzeugt die Rede über die neuen digitalen Bildmedien selbst erst diese Medien?

Tagungsorte

Eröffnung und Empfang:
Museum für Kommunikation Berlin, Leipziger Straße 16, 10117 Berlin

Humboldt-Universität zu Berlin, Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10099 Berlin
Räume: Kinosaal, Senatssaal, HS 3075, HS 2097, HS 3094

Tagungsbüro

26. September: Museum für Kommunikation (14.00 bis 17.00 Uhr)
27.-29. September: Garderobe des Audimax der HU

Vortragende

Sigrid Adorf, Manuela Barth, Kerstin Brandes, Angela Dimitrakaki, Kristina Domanski, Mechthild Fend, Dagmar Fink, Silke Förschler, Elke Frietsch, Gabriele Genge, Karin Harrasser, Linda Hentschel, Beata Hock, Susanne Holschbach, Laima Kreivyte, Verena Kuni, Hanne Loreck, Susanne Lummerding, Elizabeth K. Menon, Irene Nierhaus, Martina Pachmanova, Sigrid Schade, Barbara U. Schmidt, Irmela Schneider, Änne Söll, Silke Tammen, Christina Threuter, Yvonne Volkart, Ute Vorkoeper, Anja Zimmermann

Konzeption und Realisierung

Konzipiert und organisiert wird die 7. Kunsthistorikerinnen-Tagung in Berlin von einer Arbeitsgruppe am Kunstgeschichtlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin und am Hermann-von-Helmholtz Zentrum für Kulturtechnik (HZK) in Kooperation mit dem Lu Märten-Verein. Ihr gehören an: Susanne von Falkenhausen, Hildegard Frübis, Kathrin Hoffmann-Curtius, Sigrid Philipps, Ingeborg Reichle, Bettina Uppenkamp und Gabriele Werner.

Thematischer Ansatz

Die Frage, wie Sichtbarkeit und sinnliche Wahrnehmung durch Medien vermittelt und von Medien produziert werden, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die rasante technologische Entwicklung der sogenannten neuen Medien stellt nicht nur für die Kunstgeschichte als Disziplin eine Herausforderung zur kritischen Reflexion sowohl ihrer Gegenstände als auch ihrer tradierten analytischen Instrumente und Methoden dar. Die Perspektive auf die herkömmlichen Zuständigkeitsbereiche der Disziplinen hat sich unter dem Blickwinkel der Medialität jedweder Artefakte und in Hinsicht auf die Semantik der jeweiligen Medien geschärft.

Die 7. Kunsthistorikerinnen-Tagung nimmt diese Herausforderung auf und rückt die Kategorie der Medialität und deren Produktivität für die Geschlechterforschung ins Zentrum der Debatte. Gefragt wird nach der geschlechtsspezifischen Kodierung historischer Medien; zur Diskussion gestellt wird die geschlechtspezifische Relevanz medialer Innovationen der jüngeren Geschichte wie die Entwicklung von Fotografie, Film und Video und zu analysieren sind die emanzipatorischen Möglichkeiten und Versprechungen einer globalen Welt im Cyberspace, in der Rassismen, sowie Klassen- und Geschlechtergrenzen angeblich obsolet werden.

Förderer

Die Tagung wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung [1], die Deutsche Forschungsgemeinschaft [2], die Investitionsbank Berlin [3] und das Museum für Kommunikation Berlin [4] (Museumsstiftung Post und Telekommunikation).

Publikation – Tagungsband

Der Tagungsband zur 7. Kunsthistorikerinnen-Tagung ist unter dem Titel »Medien der Kunst. Geschlecht, Metapher, Code« im Jonas Verlag erschienen. Die vom Jonas Verlag erstellte Presseinformation zum Tagungsband [5] ist hier [5] abrufbar. Weitere Informationen zur Publikation finden Sie hier [6].

Medialounge

Während der Tagung werden Arbeiten der Video- und Netzkünstlerinnen gezeigt, die in den Referaten besprochen werden. Zu den Themen der Abendforen führt eine kommentierte Link-Liste in kunsthistorische Multimediaprojekte sowie Netz-Aktivitäten kunsthistorischer Institute ein. Diese Liste kann auch über die Homepage der Tagung abgerufen werden.

Tagungsprogramm

7. Kunsthistorikerinnen Tagung – Reader [7]

Donnerstag, 26. September 2002

Ort: Museum für Kommunikation Berlin, Leipziger Straße 16, 10117 Berlin
19:00 Uhr
Begrüßung: Jürgen Mlynek, Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin
Einführung: Susanne von Falkenhausen, Vorbereitungsgruppe Humboldt-Universität zu Berlin
Eröffnungsvortrag: Sigrid Schade: Dominante Mythen neuer Medien
Empfang

Freitag, 27. September 2002

Ort: Humboldt-Universität zu Berlin, Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10099 Berlin
9:30-13.00 Uhr: Plenum 1: Bilderpolitik
(Moderation: Hildegard Frübis)

– Irmela Schneider: Einschreibungen des Unsichtbaren. Medialität und Körper
– Hanne Loreck: “Bildandropologie”? Kritik einer Theorie des Visuellen
– Susanne Lummerding/Dagmar Fink: Strange Days for Race and Gender – Funktionen von Kohärenzphantasmen

14:30-18.00 Uhr Sektion 1: Kultureller Transfer
(Moderation: Susanne von Falkenhausen)

– Beata Hock: “Indifferent attitudes”? Femininity mediated in Hungarian Art, Language and Culture
– Kerstin Brandes: “What you lookn at”- Fotografie und die Spuren des Spiegel(n)s.
– Gabriele Genge: Shirin Neshat: Ornament, Raum und Geschichte

14:30-18:00 Uhr Sektion 2: Vom Wiegendruck zum Video
(Moderation: Bettina Uppenkamp)

– Silke Förschler: Die Kamera im Bade: Malerei und Video
– Silke Tammen: Buch, Körper und Geschlecht in der mittelalterlichen Kunst
– Kristina Domanski: Bilderkommentare. Giovanni Boccaccios “Berühmte Frauen” im Medienwandel

14:30 – 18 Uhr Sektion: Visionen in Video, Film und Netzkunst
(Moderation: Insa Härtel)

– Verena Kuni: Legende von der cyberfeministischen Netzkünstlerin
– Angela Dimitrakaki: Femininity and Utopia in Contemporary Video Art by Women
– Ute Vorkoeper: Die (eigene) Geschichte öffnen. Zwischen Fakten und Fiktionen

20:00 Uhr s.t. Abendforen
– terra digitale – Neue Medien in Forschung und Lehre.
(Organisiert und moderiert von Ingeborg Reichle und Isabel Wünsche)

– Die schöne Kunst des Netzwerkens.
(Organisiert und moderiert von Verena Kuni, Nanna Lüth und Sabine Schicke)

Samstag, 28. September 2002

Ort: Humboldt-Universität zu Berlin, Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10099 Berlin
9:30-13:00 Uhr Plenum II: Medialität des Raumes
(Moderation: Kathrin Hoffmann-Curtius)

– Christina Threuter: Das Haus als Körper. Eileen Gray und die imaginären Räume ihres Wohnhauses E.1027
– Linda Hentschel: Die Zimmerreise. Virtuelle Bildräume und Geschlechtertopografien
– Irene Nierhaus: Wand/Schirm. Bildräumlichkeit modernen Wohnens

14:30-18:00 Uhr Sektion 4: Hype(r) Identität
(Moderation: Ingeborg Reichle)

– Martina Pachmanova: Frontiers of the Self: Femininity, Subjectivity and New Media
– Karin Harrasser: Von der Cyborg zur Hystorie. Metapher, Narration, Politik
– Manuela Barth/Barbara U. Schmidt (LaraCroft:ism): Karriere im Anzug – Weiblichkeitsentwürfe in der Medien- und IT-Branche

14:30 – 18 Uhr Sektion 5: Körperbilder und Medieneffekte
(Moderation: Maike Christadler)

– Mechthild Fend: Medium Haut. Oberflächen und Körpergrenzen in Malerei und Medizin des 19. Jahrhunderts
– Elke Frietsch: Corpus quasi vas. Eine Metapher im historisch-medialen Wandel
– Änne Söll: Nackt im Netz. Benutzer- und Körperoberflächen

14:30 – 18 Uhr Sektion 6: Apparat und Performanz
(Moderation: Andrea Klier Anja)

– Zimmermann: “Aus Jungfrauen werden Bacchantinnen”. Die Macht der Fotografie und das Bilderwissen vom Körper
– Sigrid Adorf: Narzisstische Splitter. Video als “feministische Botschaft” in den 70er Jahren
– Susanne Holschbach: Zwischen Attitüde und Modeinszenierung. Schauspielerinnen im Atelier des 19. Jahrhunderts

Sonntag, 29. September 2002

Ort: Humboldt-Universität zu Berlin, Hauptgebäude, Unter den Linden 6, 10099 Berlin
9:30-14:00 Uhr Plenum III: Gender Positionen in populären Medien
(Moderation: Gabriele Werner)

– Andrea Sick: Dreammachine Cyberspace: Zu Schmetterlingen, Traumfiguren, Avataren, Bots und anderen Bedeutungen
– Laima Kreivyte: The Strategy of Losing: Femininity in Lithuanian Cinema
– Yvonne Volkart: Medienkunst: Entwürfe fluider Subjekte

Abschlussdiskussion

Moderation: Susanne von Falkenhausen
– (Neue) Medien – Mainstream ohne Gender?