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Fundstück #4

#4 Die Kathedralen von Rouen

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Fotos: Peter H. Feist

Die beiden Gemälde der Kathedrale von Rouen gleichen sich auf den ersten Blick fast zum Verwechseln, dies auch deswegen, weil sie beide mit dem bei den Impressionisten so beliebten goldenen Neorokoko-Rahmen versehen wurden. Sie sind Teil einer der vielen Serien Claude Monets zu verschiedenen Sujets, worunter die Westfassade der Kathedrale von Rouen zu den bekanntesten gehört. Aber eigentlich ging es, wie der russische Suprematist Malewitsch einmal sagte, dem Maler Monet “nicht um die Kathedrale, sondern um die Malerei”.

Die beiden Gemälde sind nicht nur zwei unterschiedliche Stücke. Sie hängen auch in den Nationalgalerien der Hauptstädte zweier Staaten, die zum Zeitpunkt der Aufnahmen – in den 1980er Jahren – als verfeindete Supermächte der Welt galten: Washington und Moskau, USA und Sowjetunion. Aus heutiger, global orientierter Perspektive erscheint das Paar der über alle Ost-West-Spaltung hinweg verehrten Gemälde Monets eher als Ausdruck eines noch sehr auf europäische Kunst-Meilensteine bezogenen, gemeinsamen Kulturhorizonts der Nordhalbkugel.

(GS)

(Link zu den Datensätzen: https://rs.cms.hu-berlin.de/ikb_mediathek/pages/search.php?search=%21collection7032 [2])

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