Colloquium – War Graves, War Cemeteries, and Memorial Shrines

Passo della Futa (Italien), Kriegsgräberstätte, Entwurf: Dieter Oesterlen, Foto: Kai Kappel

Passo della Futa (Italien), Kriegsgräberstätte, Entwurf: Dieter Oesterlen, Foto: Kai Kappel

War Graves, War Cemeteries, and Memorial Shrines as a building task (1914 to 1989) – A Two-Part Colloquium 2014

Part One:

Humboldt-Universität zu Berlin, 19.-20. Februar 2014

Part two:

Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, 11.-12. September 2014

http://www.zikg.eu/veranstaltungen/2014/kolloquium-bauaufgabe-soldatenfriedhof-kriegsgraeberstaette-teil-2-muenchen

Despite the spadework of scholars such as Meinhold Lurz, Monika Kuberek, Joachim Wolschke-Bulmahn, and Christian Fuhrmeister, the analysis of war graves and soldier cemeteries still is a desideratum in the fields of art history and architectural history. Particularly in reference to the centennial of the events of World War I and the concomitant centenary of the Volksbund Deutsche Kriegsgraeberfuersorge e.V. (German War Graves Commission, founded 1919), a critical reflection on the current state of research is essential. The colloquium will discuss this theme from different perspectives and methodical approaches, with a focus on an analysis of memorial architecture as well as the full range of traditional visual and textual sources. The central question is to what extent an approach that is genuinely centered on objects and sources related to soldier graves, collective cemeteries, and war gravesites of the first and second World Wars can contribute to our understanding of the history of war and death in the 20th century.

Other academic fields dealing with this subject area – such as garden history, landscape and open space planning, anthropology and empirical cultural studies as well as military, social and contemporary history – provide important interdisciplinary points of contact for the colloquium. In individual cases a decidedly comparative perspective will be required in order to distinguish the singularities of the semi-governmental German commemoration of the dead from the commemorative architecture of other nations. Finally, given the current tendency towards an increasingly virtual memory culture, the history of the use of these necessarily “uncomfortable” facilities – somewhere between political funerary cult, the right of eternal rest, architectural monument, cultural heritage, and international learning center – must be addressed.  

The first part of the colloquium will be hosted by the Institut fuer Kunst- und Bildgeschichte, Humboldt-Universitaet Berlin on February 19th and 20th, 2014. The second part will take place at the Zentralinstitut fuer Kunstgeschichte in Munich on September 11th and 12th, 2014. Speakers’ travel and accommodation expenses will be reimbursed upon approval of a pending grant. In accordance with the nature of academic dialogue, both advanced students and experts are cordially invited to submit their proposal for a brief (10 minutes) or a more elaborate (25 minutes) contribution in either German, English, French, or Italian. Presentations may draw from recent qualified publications as well as pending research projects concerning, for example, the iconography of specific cemeteries, architects such as Robert Tischler, Ernst May, Paul Schmitthenner, and Dieter Oesterlen, sculptors like Fritz Schmoll referred to as Eisenwerth, and Gerhard Marcks, the Bauhüttenprinzip of the Volksbund (adopting the medieval principle of a mason’s lodge), the Totenburgen (fortresses of the dead), or the periodical Kriegsgraeberfuersorge. Preferential consideration will be given to projects that grapple with the (symbolic-)political message of the specific use of materials and design of German and other soldier cemeteries and war gravesites.

Prof. Dr. Kai Kappel, Lehrstuhl für Geschichte der Architektur und des Städtebaus, Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin
kai.kappel@culture.hu-berlin.de

Dr. Christian Fuhrmeister, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München
c.fuhrmeister@zikg.eu


Die Bauaufgabe Soldatenfriedhof / Kriegsgräberstätte zwischen 1914 und 1989 – ein zweiteiliges Kolloquium 2014

Teil 1:

Humboldt-Universität zu Berlin, 19.-20. Februar 2014

Teil 2:

Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, 11.-12. September 2014

http://www.zikg.eu/veranstaltungen/2014/kolloquium-bauaufgabe-soldatenfriedhof-kriegsgraeberstaette-teil-2-muenchen

Forschungen zu Soldatenfriedhöfen und Kriegsgräberstätten gehören trotz einiger Vorarbeiten – beispielsweise von Meinhold Lurz, Monika Kuberek, Joachim Wolschke-Bulmahn und Christian Fuhrmeister – nach wie vor zu den Desideraten der Kunst- und Architekturgeschichte. Gerade im Hinblick auf den nahezu ein Jahrhundert zurückliegenden Ersten Weltkrieg und das 100-jährige Bestehen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Jahr 2019 erscheint eine kritische Betrachtung des Wissensstandes unerlässlich.

Zunächst gilt es, den Forschungsstand zu bilanzieren. Zweitens sollen – ebenso ausgehend von einer Analyse der Memorialarchitektur selbst wie der überlieferten visuellen und schriftlichen Quellen – Perspektiven für unterschiedliche methodische Zugänge diskutiert werden. Im Zentrum steht die Frage, welchen Beitrag eine genuin objekt- und quellenbezogene Untersuchung von Soldatengräbern, Sammelfriedhöfen und Kriegsgräberstätten des Ersten und Zweiten Weltkriegs für eine Geschichte des Kriegstodes im 20. Jahrhundert liefern kann.

Zugleich sind vielfältige interdisziplinäre Anknüpfungspunkte gegeben, da dieser Gegenstandsbereich neben der Kunst- und Architekturgeschichte unter anderem auch von der Gartengeschichte, der Landschafts- und Freiraumplanung, der Volkskunde und der empirischen Kulturwissenschaft sowie der Militär- und Zeitgeschichte bearbeitet wurde und wird. Fallweise wird zudem eine dezidiert komparatistische Untersuchungsperspektive einzunehmen sein, um die Besonderheiten des halbstaatlichen deutschen Totengedenkens im Vergleich zur Kommemorialarchitektur anderer Staaten zu profilieren. Schließlich ist gerade angesichts der aktuellen Tendenzen einer zunehmend virtuellen Erinnerungskultur die Nutzungs- und Rezeptionsgeschichte dieser notwendig ‚unbequemen’ Anlagen – zwischen politischem Totenkult, ewigem Ruherecht, Baudenkmal, nationalem Kulturerbe und internationalem Lernort – zu diskutieren.

Der erste Teil des Kolloquiums wird am 19. und 20. Februar 2014 vom Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin, der zweite Teil am 11. und 12. September vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München ausgerichtet. Vorbehaltlich beantragter Zuschüsse können Reise- und Übernachtungskosten von Referentinnen und Referenten erstattet werden. Dem Charakter eines Forschungsgesprächs entsprechend sind fortgeschrittene Studierende ebenso wie Expertinnen und Experten aufgefordert, Vorschläge für kurze (10 Minuten) und lange (25 Minuten) Beiträge einzureichen – diese sind in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache möglich und willkommen. Akademische Qualifikationsschriften werden dabei ebenso berücksichtigt wie geplante oder laufende Forschungsprojekte zur Ikonographie einzelner Friedhöfe, zu Architekten wie Robert Tischler, Ernst May, Paul Schmitthenner und Dieter Oesterlen oder Bildhauern wie Fritz Schmoll genannt Eisenwerth und Gerhard Marcks, zum Bauhüttenprinzip des Volksbundes, zu den „Totenburgen“ oder zur Zeitschrift „Kriegsgräberfürsorge“. Bevorzugt werden jene Untersuchungen berücksichtigt, die nach der (symbol-)politischen Botschaft der spezifischen Form- und Materialsprache deutscher und anderer Soldatenfriedhöfe und Kriegsgräberstätten fragen.

Prof. Dr. Kai Kappel, Lehrstuhl für Geschichte der Architektur und des Städtebaus, Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin
kai.kappel@culture.hu-berlin.de

Dr. Christian Fuhrmeister, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München
c.fuhrmeister@zikg.eu