Bei dieser Veranstaltung wird Konrad Zuse als Computerpionier vorgestellt. Im Anschluss werden sein Nachlass und seine erste Rechenmaschine (die sogenannte Z1) beschrieben. Des Weiteren werden die grundlegenden Elemente der Z1 (die ihr zugrundeliegenden logischen Schaltglieder) erläutert sowie eine interaktive 3D-Simulation der Maschine vorgeführt. Abschließend wird ein 360°-Objektpanorama des Nachbaus der Z1 präsentiert. Der Nachlass, die Simulation und das Objektpanorama werden im Konrad Zuse Internet Archive kostenfrei online veröffentlicht und stehen somit als Ressourcen zur freien Verfügung. Im Zuge der Veranstaltung werden diese Inhalte erstmalig im Internet zugänglich gemacht. Durch die Digitalisierung, Langzeitarchivierung und freie Veröffentlichung im Sinne von Open Access trägt das Projekt zur Bewahrung von kulturellem Erbe bei.
Teilnehmer werden gebeten, sich per eMail (an julian.roeder@fu-berlin.de) anzumelden. Der Eintritt ist frei.
Programm
1. Einleitung 11:00 – 11:30
Begrüßung – Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Grötschel (ZIB)
Vorstellung des Projekts – Prof. Dr. Raúl Rojas (FUB) & Dr. Wilhelm Füßl (DM)
Kaffeepause 11:30 – 11:40
2. Das Projekt 11:40 – 12:40
Konrad Zuses Nachlass – Dr. Wilhelm Füßl & Katharina Scholz (DM)
Funktionalität der Z1 – Prof. Dr. Raúl Rojas (FUB)
Logische Schaltglieder & 3D-Simulation des Addierers der Z1 – Julian Röder & Jan Kostulski (FUB)
360°-Objektpanorama der Z1 – Gunnar Keuer & Julian Röder (FUB)
Mittagspause 12:40 – 13:40
3. Konrad Zuse Internet Archive 13:40 – 14:25
Von der Z1 zu digitalen Archiven. Was Geisteswissenschaften und Computer verbindet. – Markus Schnöpf (BBAW)
Die Repositoriensoftware imeji – Friederike Kleinfercher & Bastien Saquet (MPDL)
Demonstration des neuen Zuse Archivs – Julian Röder & Hai Nguyen (FUB)
Launch – Prof. Dr. Raúl Rojas & Julian Röder (FUB)
Kaffeepause 14:25 – 14:35
4. Ausblick 14:35 – 15:10
Die technische Keimzelle von Konrad Zuse – Nora Eibisch
Desiderate der Zuse-Forschung – Dr. Hartmut Petzold
Die Humboldt-Universität zu Berlin gehört seit dem 15. Juni 2012 zu den 11 Exzellenzuniversitäten Deutschlands. Sie hat in der zweiten Phase der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern in allen drei Förderlinien erfolgreich abgeschnitten. Die Gremien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Wissenschaftsrats haben unter anderem das Exzellenzcluster »Bild Wissen Gestaltung. Ein interdisziplinäres Labor« bewilligt.
»Bild Wissen Gestaltung. Ein interdisziplinäres Labor«
Wissenschaft ist Gestaltung. In allen wissenschaftlichen Disziplinen spielen Bilder eine zentrale Rolle für die Gewinnung, Modellierung, Vermittlung und Dokumentation von Erkenntnissen. Durch die Entwicklung digitaler Bildgebungsverfahren und Modellierungen hat die Bedeutung von Gestaltung für die Herstellung und Wahrnehmung von Wissen jedoch eine neue Qualität erreicht. Denn Bilder werden keinesfalls nur immateriell wirksam, sondern sie verschränken vielmehr das Digitale und das Materielle. Damit sind sie ein umfassendes Reservoir der Formen des Wissens. Gleichzeitig gestalten und prägen Bilder aber auch das, was sie zeigen. Die herausfordernden Veränderungen des Wissens durch Visualisierung und Virtualisierung im 21. Jahrhundert erfordern gemeinsame Bemühungen von Geistes- und Naturwissenschaften sowie den Gestaltungsdisziplinen.
Der neu bewilligte Exzellenzcluster Bild Wissen Gestaltung in Sprecherschaft der Humboldt-Universität zielt auf den Aufbau eines interdisziplinären Labors, in dem Bilder, Objekte und Wissen als Gestaltungsprozesse untersucht werden und die Spezialwissenschaften zu unerwarteten Verbindungen und neuen Erkenntniswegen gelangen. Ziel ist es, eine tiefe Reflektion von Methoden und Praktiken zu provozieren und die wissenschaftlichen Instrumente zu schärfen und zu gestalten. Der Cluster verbindet programmatisch Theorie und Praxis, Grundlagenforschung und Anwendung. Erstmals in ihrer 200-jährigen Geschichte verknüpft die HU mit Bild Wissen Gestaltung universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Museen zu einer gemeinsamen Wissensarchitektur. Unter Mitwirkung von Forscherinnen und Forschern aus 22 Disziplinen wird eine gemeinsame operative Plattform als interdisziplinäres Labor aufgebaut.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Horst Bredekamp (Sprecher) Institut für Kunst- und Bildgeschichte
Prof. Dr. Wolfgang Schäffner (Sprecher) Institut für Kulturwissenschaft
„Ästhetik der Verkörperung: Wissensformen und Körperkommunikation“
Tagung
Freitag/Samstag, 13.-14. Juli 2012
Veranstaltungsort:
KW Institute for Contemporary Art Auguststraße 69, 10117 Berlin
Die Tagung „Ästhetik der Verkörperung: Wissensformen und Körperkommunikation“ thematisiert zwei grundlegende Aspekte ästhetischer Erfahrung: Ihre kognitive Funktion, d.h. die genuin ästhetische Wissensproduktion, sowie spezifische Formen von unmittelbarer und sinnlicher Kommunikation, die in körperlicher Interaktion realisiert werden.
Die Verkörperungstheorien, die sich aus unterschiedlichen philosophischen Traditionen, insbesondere der Phänomenologie, dem Pragmatismus und der Forschung zur embodied and situated cognition speisen, lösen den doppelten cartesianischen Dualismus einerseits zwischen Geist und Körper und andererseits zwischen Subjekt und Objekt in eine prozessuale Erkenntnistheorie auf. Eine Ästhetik der Verkörperung soll den sinnlich-emotionalen Aspekt dieses Prozessnetzwerks klären.
Eine Tagung der Kolleg-Forschergruppe Bildakt und Verkörperung der Humboldt-Universität zu Berlin in Zusammenarbeit mit den KW Institute for Contemporary Art, dem Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz (Universität der Künste Berlin / Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch) und dem Masterstudiengang Sound Studies (UdK Berlin Career College).
Eintritt frei
Keine Anmeldung erforderlich
Tagungsprogramm
Freitag, 13.7.2012
10.00h Marion Lauschke: Körperkommunikation: Zur Einführung
11.00h Barbara Montero: Aesthetic Effortlessness
11.30h Undine Eberlein: On Bodily Resonance: Phenomenological Approaches and Empirical Examples
12.00h – 12.30h Pause
12.30h Diskussion: Barbara Montero und Undine Eberlein – Moderation: Einav Katan
13.00h Elke Bippus: Verkörperte Wissensformen und Praxen der virtuellen Transformation
13.30 – 14.30h Mittagspause
14.30h Erika Fischer-Lichte: Konzepte der Verkörperung im Theaterdiskurs im 18. Jahrhundert und heute
15.00h Christiane Voss: Ästhetisierung als Prinzip der Affekttransformation
15.30h Diskussion: Erika Fischer-Lichte und Christiane Voss – Moderation: Marion Lauschke
16.30-17.00h Pause
17.00h, wenn der Wald still ist.
Choreografie: Jana Unmüßig
Tanz: Lisa Densem, Zoe Knights, Venke Sortland
Kostüm: Marei Löllmann
17.30h Richard Shusterman: Aesthetic Transactions: Pragmatism, Somaesthetics, and Contemporary Art
Samstag, 14.7.2012
10.00h Alex Arteaga: Sensuous knowledge. Making sense through the skin
11.00h Shaun Gallagher: Social kinaesthesia
11.30h Diskussion: Shaun Gallagher, Barbara Montero und Richard Shusterman– Moderation: Alex Arteaga
12.30h – 13.00h Pause
13.00h Nina Samuel: Papierpoiesis. Zustandsformen der Linie zwischen Wissenschaft und Kunst
13.30-14.30h Mittagspause
14.30h Nils Röller: Magnetismus: Mittel der Bildfindung und Vergegenständlichung einer unbestimmten Kraft
15.00h Diskussion: Nils Röller und Nina Samuel – Moderation: Sascha Freyberg
15.45h Sabine Sanio: Eine Form von Erkenntnis? Über das Verhältnis von Kunst und ästhetischer Erfahrung
16.30-17.00 Pause
17.00h Sybille Krämer: Das Visuelle, das Haptische und das Denken. Eine Reflexion über das Diagrammatische
17.30h Abschließende Diskussion: Sybille Krämer, Nina Samuel, Sabine Sanio und Nils Röller – Moderation: Marion Lauschke und Alex Arteaga
Cristina Gómez Barrio (bildende Künstlerin), Jana Unmüßig (Choreografin) und Alex Arteaga (Medienkünstler) werden mit situationsspezifischen Arbeiten intervenieren.
Im Rahmen der Berlin-Potsdamer Vortragsreihe Perspektiven der Bildforschung laden die Kolleg-Forschergruppen Bildakt und Verkörperung und BildEvidenz, die Forschungsgruppe Das Technische Bild sowie die Graduiertenkollegs Sichtbarkeit und Sichtbarmachung, Schriftbildlichkeit und Das Wissen der Künste zum Vortrag ein:
Historische Anthropologie der Bilder
Jörg Trempler
Humboldt-Universität, Kolleg-Forschergruppe “Bildakt und Verkörperung”
Mittwoch, 11.07.2012, 19.00 Uhr
Veranstaltungsort:
Hamburger Bahnhof, Aktionsraum
Invalidenstr. 50-51, 10557 Berlin
Im Rahmen der Berlin-Potsdamer Vortragsreihe Perspektiven der Bildforschung laden die Kolleg-Forschergruppen Bildakt und Verkörperung und BildEvidenz, die Forschungsgruppe Das Technische Bild sowie die Graduiertenkollegs Sichtbarkeit und Sichtbarmachung, Schriftbildlichkeit und Das Wissen der Künste zum Vortrag ein:
Kunstgeschichte und neue Anthropologie
Horst Bredekamp
Humboldt-Universität, Kolleg-Forschergruppe “Bildakt und Verkörperung”
Mittwoch, 04.07.2012, 19.00 Uhr
Veranstaltungsort:
Hamburger Bahnhof, Aktionsraum
Invalidenstr. 50-51, 10557 Berlin
Die Anthropologie ist in den letzten Jahren von einer Anzahl neuer Funde sowohl bereichert wie auch erschüttert worden, da die neu entdeckten Artefakte sich mit den herkömmlichen Hypothesen nicht oder nur sehr schwer in Einklang bringen lassen. Die derzeit sich herausbildende neue Anthropologie trifft sich überraschenderweise mit Vorhaben, die Franz Kugler zu Beginn der akademischen Kunstgeschichte formulierte. Sie verschwanden nicht aus sachlichen, sondern ideologischen Gründen. Sie sind erneut aktuell, weil sie die Distanzierung von der Natur, die bisher das große Thema der Anthropologie war, transzendieren. Im Vortrag soll zu zeigen versucht werden, dass die Distanzierung die Bedingung und nicht die Ursache der Evolution darstellt. Diese Umpolung soll darin verdeutlicht werden, dass nicht immer die Form den äußeren Einflüssen folgt, sondern im Gegenteil die Funktion sich aus dem Formenwandel erschließt. Damit ist die Bildgeschichte nicht mehr nachgeordnet, sondern sie nimmt einen fundamentalen Part in der Evolution des Menschen ein: als bildaktives Wechselspiel von Gestaltung und Geformtwerden.
Im Rahmen der Berlin-Potsdamer Vortragsreihe Perspektiven der Bildforschung laden die Kolleg-Forschergruppen Bildakt und Verkörperung und BildEvidenz, die Forschungsgruppe Das Technische Bild sowie die Graduiertenkollegs Sichtbarkeit und Sichtbarmachung, Schriftbildlichkeit und Das Wissen der Künste zum Vortrag ein:
Veranstaltungsort:
Hamburger Bahnhof, Aktionsraum
Invalidenstr. 50-51, 10557 Berlin
Bilder sind keine Neuigkeit, jedenfalls nicht im Hinblick auf ihre Vielzahl und Vielfalt. Im Gegenteil, Richtungen wie Archäologie, Ästhetik, Kunstgeschichte, Kulturwissenschaft, Fototheorie, Gestaltung, Bildjournalismus haben – teils schon über Jahrhunderte und auch aus praktischen Gesichtspunkten und Erfahrungen heraus – auf die visuelle Produktivität der Gesellschaft reagiert und diese zu bewältigen versucht. Wenn neuere Diskussionen um die Eigenart und Macht von Bildern unter mehrdeutigen Begriffen wie „Bildwissenschaft“ oder „Bildtheorie“ zusammengefasst werden, so stehen diese für durchaus verschiedene Ausgangsfragen und Erkenntnislagen. Der Vortrag behandelt Gründe, die zu diesen Diskussionen geführt haben, aber auch einige Brummschleifen und Leerstellen, die sich aus ihnen ergeben.
Ivo Raband, M.A. (SNF-ProDoc „Sites of Mediation”, Universität Bern, Schweiz)
Unkonventionell unkonfessionell» Neue Forschungsergebnisse zum Mausoleum der Holstein-Schaumburger in Stadthagen
Ivo Raband, seit Mai 2012 Mitglied des SNF-geförderten Projekts „Sites of Mediation” in Bern, hat im Frühjahr 2011 seinen Master-Abschluss an der Humboldt-Universität zu Berlin im Fach Kunst- und Bildgeschichte erlangt. Der heutige Vortrag thematisiert das Erinnerungsmonument seiner Abschlussarbeit: das Mausoleum der Holstein-Schaumburger in Stadthagen, Niedersachsen.
Im Rahmen der Arbeit wurde das Mausoleum, das noch zu Lebzeiten des ersten reformierten Landesfürsten der Grafschaft Holstein-Schaumburg, Graf Ernst (1569-1622), geplant und 1627 fertiggestellt wurde, in den Mittelpunkt verschiedener Fragestellungen gerückt. Die neu gewonnen Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen im Vortrag vorgestellt werden.
Zum Objekt: Das Mausoleum und das darin aufgestellte Grabmonument, das den Betrachter an einer überlebensgroßen und freistehenden Auferstehungsszene teilhaben lässt, zeugen bis heute von der weltmännischen Ausrichtung des Grafen, der eine Ruhestätte nach „viler dahero geruhmbter leute exempel” errichtet haben wollte. Neben der besonderen Form – das Mausoleum ist über siebeneckigem Grundriss errichtet worden – und dem Monument, dessen bronzene Teile vom kaiserlicher Bildhauer Adrian de Vries (um 1550-1626) in Prag geschaffen wurden, wird der Vortrag die besondere Rolle dieses Erinnerungsmonuments in der Zeit der Konfessionalisierung am Vorabend des 30jährigen Kriegs thematisieren. Dabei soll die Frage nach Sichtbarmachung und Nichtsichtbarmachung konfessioneller Zugehörigkeit diskutiert werden, um so Aussage und Funktion des Monuments kritisch zu hinterfragen.
Ort
Institut für Kunst- und Bildgeschichte Georgenstraße 47 10117 Berlin Raum 3.42
Bei der Langen Nacht der Wissenschaften am 1. Juni 2012 waren das IKB und die Mediathek mit einem Informationsstand im Foyer des Grimm-Zentrums vertreten. Eine Präsentation, die auf einem großen Bildschirm gezeigt wurde, stellte eine Auswahl von Projekten des IKB – Census, Architektur und Schule, Heisenberg-Projekt, Requiem, Bildakt – und die verschiedenen Arbeitsbereiche der Mediathek in Form eines Films vor.
Aufmerksamkeit zog die Aufstellfigur des Herkules Farnese des Census an, hinter der sich Besucher als antiker Held positionieren konnten. Karten mit Bildpaaren oder Bildgruppen reizten jüngere und ältere Besucher zum Ausprobieren und führten ins Gespräch.
Allein die Humboldt-Universität, eine von über 70 an der Langen Nacht beteiligten Einrichtungen, bot 120 Projekte auf den Campus Mitte, Nord und Adlershof an. Daher verteilte sich das Interesse und der Andrang im Grimm-Zentrum war nicht ganz so groß, wie erhofft. Im nächsten Jahr werden wir jedoch wieder dabei sein – der Termin steht schon fest: Samstag, den 8. Juni 2013.