Universität Turin verleiht Horst Bredekamp den Honoris Causa Degree in Philosophie

Die Universität Turin hat Horst Bredekamp den Honoris Causa Degree in Philosophie verliehen

Foto: Federico Vercellone

 

Am 27. Oktober 2022 verlieh der Rektor der Universität Turin, Prof. Stefano Geuna, im Auditorium des Aldo-Moro-Komplexes Horst Bredekamp, ​​​​den Honoris Causa Degree in Philosophie.

Horst Bredekamp studierte Kunstgeschichte, Archäologie, Philosophie und Soziologie in Kiel, München, Berlin und Marburg, wo er 1974 das Studium der Kunstgeschichte abschloss. Nach musealer Tätigkeit im Liebieghaus (Frankfurt am Main) war er ab 1976 Assistent und seit 1982 Professor für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. Seit 1993 lehrt er an der Humboldt-Universität zu Berlin als Professor für Kunstgeschichte und seit 2019 als Co-Leiter des Exzellenzclusters „Matters of Activity“.
Von 2003 bis 2012 war er zudem Permanent Fellow des Wissenschaftskollegs in Berlin. Seine Studien sammeln das Erbe von Autoren wie Aby Warburg, die die Kunstgeschichte erneuert haben, indem sie sie für den Dialog mit anderen Disziplinen geöffnet haben. Von der Kunstgeschichte hat sich Bredekamp zur Geschichte des wissenschaftlichen, technologischen, philosophischen und politischen Denkens bewegt und die aktive Rolle aufgezeigt, die Kunst und Bilder immer in ihrer Entwicklung gespielt haben. Große Klassiker wie Thomas Hobbes, Charles Darwin, Galileo Galilei und Gottfried Wilhelm von Leibniz können besser verstanden werden dank der Forschung, die Bredekamp ihnen widmete, indem er die Bilder studierte, die sie produzierten und die ihr Denken konditionierten. Wenn auf diese Weise in der Geschichte der Philosophie bereits verstanden wurde, dass Dinge mit Worten getan werden können, um die Arbeit von John L. Austin zu zitieren, bestand Bredekamps Beitrag stattdessen darin, die Notwendigkeit voranzutreiben, die Möglichkeit des Tuns von Dingen in Frage zu stellen Bilder, oder vielmehr zu verstehen, was Bilder aus uns und mit uns in unserer „Bildergesellschaft“ machen. Er ist Autor von mehr als 30 Büchern und über 700 Artikeln und Mitglied von vier Akademien, darunter der Deutschen Nationalakademie Leopoldina (Halle), der American Academy of Arts and Science (Washington) und dem Order Pour le mérite. Zu seinen Auszeichnungen zählen der Sigmund-Freud-Preis (Darmstadt 2001), der Aby M. Warburg-Preis (2005), der Max-Planck-Forschungspreis (2006) und der Schiller-Preis (2017).

Artikel aus TorinOggi vom 28.10.2022