Aby-Warburg-Edition: Briefe

Aby Warburg, Gesammelte Schriften – Studienausgabe

Edition von Band V.1,2: Briefe

Prof. Dr. Michael Diers (Humboldt-Universität zu Berlin)

Steffen Haug M.A. (Humboldt-Universität zu Berlin)

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Thomas Helbig M.A. (Humboldt-Universität zu Berlin)

Das Forschungsprojekt der Studienausgabe „Aby Warburg, Gesammelte Schriften, Edition von Band V.1,2: Briefe“ wird seit September 2013 von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert. Die Projektlaufzeit beträgt 2 Jahre.

Der Band der „Briefe“ innerhalb der Studienausgabe der Gesammelten Schriften Aby Warburgs ist einer kommentierten Auswahl von dessen Schreiben seit der Studienzeit ab Mitte der 1880er Jahre bis zu seinem Tod im Oktober 1929 gewidmet. Er soll die unterschiedlichen Lebensstationen und Schaffensphasen des Gelehrten repräsentativ in einer Auswahl dokumentieren, die auf zwei Teilbände verteilt wird.

Briefkarte Warburgs an Franz Boll aus dem Jahr 1912

Briefkarte Warburgs an Franz Boll aus dem Jahr 1912

Der Brief gehörte als Instanz zu den wichtigsten Instrumenten, mit denen sich Warburg der wissenschaftlichen Welt zu verbinden suchte. Neben Publikationen, Vorträgen und Reisen sowie Gesprächen übernahmen vor allem die Briefe einen wichtigen Teil jener Öffentlichkeitsarbeit, durch die der Privatgelehrte seine Ideen und Stellungnahmen dem Kreis seiner Adressaten vermittelte. Im Durchschnitt ging täglich mindestens ein Brief, eine Brief- oder Postkarte hinaus in die Welt, von seiner Studierstube aus ebenso wie auf Reisen. Das Netz seiner Korrespondenzen ist über Ländergrenzen hinweg weit gespannt, es reicht von Hamburg über Berlin und Florenz sowie Bonn, Heidelberg, Rom und Paris bis hin zu London und New York. Privat-, Geschäfts und Gelehrtenbriefe sind dabei die drei Rubriken, denen man das Kontingent der Schreiben zuteilen kann, und die in der Ausgabe ausführlich vorgestellt werden sollen.

Über den Informations- und Sachgehalt der Korrespondenz hinaus entwirft Warburg in seinen Briefen zugleich ein detailliertes Bild von sich, seiner Person und wissenschaftlichen Arbeit sowie von seinen Ideen, so dass in den unzähligen Schreiben unterschiedlichster Provenienz in der Form eines Selbstporträts und einer Agenda eine Art Autobiographie vorliegt. Darüber hinaus stellen die Briefe dem wissenschaftlichen Autor, wie er aus Warburgs Schriften spricht, einen anderen Warburg zur Seite, einen geistvoll und amüsant schreibenden Verfasser, der sich auch nicht scheut, kritisch und unterhaltsam zu formulieren. Zusammen mit den Briefen, den zur Edition in Vorbereitung befindlichen Vorträgen sowie den bereits publizierten Aufsätzen, tritt Warburg als Autor in drei jeweils unterschiedlichen Modi des Sprechens bzw. des Schreibens in Erscheinung.

Warburgs Korrespondenz ist im Archiv des Warburg Institute der Universität London nahezu vollständig erhalten und umfasst etwa 38.000 Schreiben von und an Warburg in Form von Briefkopien, -entwürfen und -originalen. Das Ziel der Ausgabe ist es, einen biographisch wie wissenschaftlich begründeten, repräsentativen Querschnitt des umfangreichen Briefkonvolutes als einen eigenständigen und bedeutenden Aspekt zu Vita und Werk Aby Warburgs vorzulegen.

Die Ausgabe ist 2021 im De Gruyter-Verlag erschienen. Siehe hier.

Gesammelte Schriften – Studienausgabe

1998-2009 herausgegeben
Horst Bredekamp, Michael Diers, Kurt W. Forster, Nicholas Mann, Salvatore Settis und Martin Warnke
Berlin (Akademie Verlag) 1998-2009

Seit 2010 herausgegeben von Ulrich Pfisterer
und Horst Bredekamp, Michael Diers, Uwe Fleckner, Michael Thimann und Claudia Wedepohl

Verzeichnis veröffentlichter und edierter Schriften Aby Warburgs

Edition von Band III.1: Kleine Schriften und Vorträge

Warburg Institute Archive