Fading Documents

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Das Dokument zwischen Fakt und Fiktion

Ein Symposium im Rahmen des Berlin Photography Festivals

21.-22. Oktober 2005

Kinosaal im Martin-Gropius-Bau, Berlin
Niederkirchner Str.7, 10963 Berlin

Das Symposium findet statt in Kooperation mit der Humboldt-Universität und wurde ermöglicht durch die Bundeszentrale für politische Bildung.

Das Dokument zwischen Fakt und Fiktion

An keinem anderen Medium können die Wahrnehmungsgewohnheiten so präzise untersucht werden wie an der Fotografie. Dient sie einerseits der Dokumentation des Weltgeschehens, zeichnet sich andererseits ein scheinbar aufgeklärtes Bildbewusstsein durch das selbstverständliche Zugeständnis aus, dass keinem Bild zu trauen sei. Die sich hier eröffnende Spanne zwischen dem Glauben an ein Abbild der Realität und gänzlich konstrukierten Bildwelten, wird von einem weiteren Phänomen überlagert: der Verbreitung, Zugänglichkeit und Handhabbarkeit der Technik, die die breite Masse zu Bildproduzenten werden lässt. In Verbindung mit unhierarchischen Verbreitungsinstrumenten wie dem Internet eröffnen sich technische und marktstrategische sowie gesellschaftspolitische und anthropologische Fragen, die das Symposium aufgreifen will. Dabei geht es um die gegenwärtigen Grenzen und die Bedeutung des Dokumentarischen für Kunst und Kultur.

Anlaß ist das dieses Jahr erstmalig veranstaltete Berlin Photography Festival, dessen zentrale, im Martin-Gropius-Bau zu sehende Ausstellung After the fact sich künstlerischen Strategien im Umgang mit Dokumentarformen widmet. Bereits der Titel suggeriert dabei einen Realitätsverlust, der von dem parallel stattfindenden Symposium kritisch hinterfragt werden soll.
Mit diesem Auftakt wird das Festival zukünftig regelmäßig stattfinden und damit in Berlin ein weiteres, internationales Forum für das Medium Fotografie etablieren.

Kontakt

Maren Polte M.A.
maren.polte@culture.hu-berlin.de

Programm

Freitag, 21. Oktober 2005

18.00 – Künstlergespräch mit Prof. Dr. Hubertus von Amelunxen (Lübeck/Paris)

Samstag, 22. Oktober 2005

10.00-10.30 – Begrüßung
10.30-11.15 – Stefanie Grebe (Köln) – Bye-bye Document, hello Document
11.15-12.00 – Reinhard Matz (Köln) – Digidokufoto
12.00-13.30 – Mittagspause
13.30-14.15 – Torsten Neuendorff (Berlin) – “Dokumentarisch” niemals ausverkauft… Der Umschlagplatz Fotoagentur
14.15-15.00 – Prof. Dr. Otto Karl Werckmeister (Berlin) – Politische Bildkritik der zeitgenössischen Dokumentarfotografie
15.00-15.30 – Kaffeepause
15.30-16.15 – Prof. Dr. Gabriele Werner (Wien) – Die Populärisierung der Folter
16.15-17.00 – Hito Steyerl (Berlin) – Look out it’s real! Erfahrung und Dokumentarismus
17.00-18.00 – Abschlussdiskussion, moderiert von Prof. Dr. Hubertus von Amelunxen

TeilnehmerInnen

Hubertus von Amelunxen, Direktor der Ecole européenne supérieure de l’image in Frankreich, Senior Visiting Curator am Canadian Center for Architecture in Montréal, Professor an der European Graduate School in Saas Fee/New York, Mitglied der Akademie der Künste, lebt in Lübeck und Paris.

Stefanie Grebe, Künstlerin, Autorin und Kuratorin im Bereich Fotografie und Neue Medien, lebt in Berlin. Derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Architektur, Kunst und Design der Bergischen Gesamthochschule Wuppertal. ” Anhand konkreter Bildbeispiele soll das dokumentarische Versprechen – oder Verlangen – und seine spezifischen bildsprachlichen und kontextuellen Ausdrucksformen erläutert, dekliniert und auseinandergenommen werden.”

Reinhard Matz, Fotograf und Autor zur Fotogeschichte und Fototheorie, lebt in Köln und Berlin. “Die neue Fotografie ermöglicht sorgfältigere Dokumentationen als die alte. Ins Zentrum rückt die Reputation des Erstellers.”

Torsten Neuendorff, Bildredakteur des Deutsche Welle-TV, Konzeption und Organisation von Ausstellungen für die Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin, lebt in Berlin. “Sind aktuelle Online-Bilderdienste, wie sie die großen Presseagenturen betreiben, die Schnittstelle des Dokumentarischen im 21. Jahrhundert?”

Hito Steyerl, Filmemacherin und Autorin, lebt in Berlin. Lehrt derzeit am Goldsmith College London. “Wo endet das Dokumentarische, wo beginnt die Fiktion? Und was für eine Rolle spielt der Begriff der Erfahrung in dieser Unterscheidung?”

Otto Karl Werckmeister, langjähriger Professor für Kunstgeschichte u.a. an der University of California in Los Angeles und an der Northwestern University in Evanston/Illinois, lebt in Berlin. “Bildkritik in der demokratischen Informationsgesellschaft besteht nicht darin, ihren möglichen Wirklichkeitsgehalt durch genaue Betrachtung zu ermessen oder wirklichkeitsgerechtere Bilder einzufordern, sondern in einer instinktiven Relativierung jedweder Bildinformation.”

Gabriele Werner, Professorin für Kunstgeschichte an der Universität für angewandte Kunst Wien, lebt in Wien. “Der Beitrag geht von der These aus, dass die Folterung der irakischen Gefangenen in Abu Graib politisch in der Populärkultur als legitime Kriegsstrategie vorbereitet wurde.”

5. Juli 2005 – Träum nicht, Sibylle

5. Juli 2005 (20 Uhr)
Hörsaal 3075
Dokumentarfilm
Frau Julie Schrader
Träum nicht, Sibylle

30. Juni 2005 – Wie werde ich Kardinal?

30. Juni 2005 (20 Uhr)
Hörsaal 3075
Vortrag
Dr. Arne Karsten
Wie werde ich Kardinal?

Tradition – Transformation – Innovation

Tradition – Transformation – Innovation

Die bildende Kunst des Mittelalters in der Mark Brandenburg

23. – 26. Juni 2005

Eine Tagung des Kunstgeschichtlichen Seminars der Humboldt-Universität und der Stiftung Stadtmuseum Berlin

Die Tagung findet statt unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit

Konzeption und Redaktion der Tagung

Ernst Badstübner, Peter Knüvener, Adam Labuda und Dirk Schumann

Die Tagung wird unterstützt von der Fritz Thyssen Stiftung

Tagungsbericht – Tradition – Transformation – Innovation (pdf)

Kontakt

Barbara Lück
Humboldt-Universität zu Berlin
Kunstgeschichtliches Seminar
Dorotheenstr. 28
10117 Berlin
Tel: +49(0)30.2093-4464
Fax: +49(0)30.2093-4209
Barbara.Lueck@rz.hu-berlin.de

Programm (Rückblick)

Donnerstag, 23.6.

Hauptgebäude der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, Senatssaal

14.00:  Eröffnung der Tagung durch die Veranstalter

Einführungsvorträge

Moderation: Adam Labuda

Winfried Schich (Berlin): Die Landesherrschaft und die Entwicklung der Kulturlandschaft Mark Brandenburg vom 13.-16. Jahrhundert

Ernst Badstübner (Berlin): Kunstlandschaftliche Prozesse in der Mark Brandenburg

16.30: Ortstermin im Märkischen Museum

Am Köllnischen Park 5

Begrüßung durch Kurt Winkler, amt. Generaldirektor der Stiftung Stadtmuseum Berlin
Führung durch die Sammlung mit Gundula Ancke, Knut Brehm und Rolf Herzberg

20.00: Abendveranstaltung im Museum Nikolaikirche

Nikolaikirchplatz

Feierliche Eröffnung der Ausstellung »Vom Kardinalsornat zur Luther-Bibel. Kunst und Leben des Seidenstickers Hans Plock im Spannungsfeld der Reformation« durch den Regierenden Bürgermeister der Stadt Berlin, Klaus Wowereit, im Rahmen des Jubiläums zum zehnjährigen Bestehen der Stiftung Stadtmuseum Berlin

Freitag, 24.6.

Hauptgebäude der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, Raum 2091/92

9.00: Die Anfänge einer märkischen Kunst unter den Askaniern

Moderation: Peter Seiler

Beate Braun-Niehr (Berlin): Das Brandenburger Evangelistar

Lothar Lambacher (Berlin): Mittelalterlicher Schmuck aus Schatzfunden in der Mark Brandenburg. Der Pritzwalker Silberfund und sein Umkreis

Christa Jeitner (Bernau): Mittelalterliche liturgische Textilien in der Mark Brandenburg

10.30 – 11.00 Pause

Christina Müther (Münster): Die spätromanische Kapitellplastik in der Mark Brandenburg

Dirk Schumann (Berlin): Zur baugebundenen Backsteinskulptur der Mark zwischen 1230 und 1530

Zofia Krzymuska-Fafius (Stettin): Das keramische Relief aus der Pfarrkirche zu Choszczno (Arnswalde). Sein Zustand, Inhalt und die ursprüngliche Bestimmung

Mara Maroske (Berlin): Die Portalplastik der Maria-Magdalenakirche in Eberswalde

13.00 – 14.30 Mittagspause

14.30: Zentrum und Peripherie. Die Mark Brandenburg zwischen den benachbarten Kunstzentren

Moderation: Claudia Rückert

Uwe Heußner/Tilo Schöfbeck (Berlin/Hohen Viecheln): Dendrochronologische Untersuchungen an märkischen Kunstobjekten: Der Rossower Altar und der Wittstocker Bischof

Tobias Kunz (Berlin): Zu Funktion und Kontext der Steinfigur des Thomas von Aquin (sog. Prior Wichmann) in der Neuruppiner Dominikanerkirche

Pavel Kalina (Prag): Die Geißelung Christi als Modell: die Reliefs vom Havelberger Lettner und vom Nordportal der Teynkirche zu Prag

16.00 – 16.30 Pause

Jan Raue (Berlin): Böhmisch beeinflusste Wandmalereien in der Mark

Maria Deiters (Berlin): Die Bedeutung Magdeburgs für die Mark Brandenburg als Kunstzentrum um 1400

Werner Ziems (Berlin): Kunsttechnologische Beobachtungen am Jüterboger Retabel und verwandten Werken

18.00 Pause

20.00: Abendvortrag

Jirí Fajt (Berlin-Leipzig): Brandenburg wird böhmisch. Die Kunst als Herrschaftsinstrument

Anschließend Umtrunk in den Räumen des Kunstgeschichtlichen Seminars, Dorotheenstraße 28

Samstag, 25.6.

Hauptgebäude der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, Raum 2091/92

9.00: Landesherrliche Stiftungen im Spätmittelalter, Residenzorte und ihre kulturelle Ausstrahlung

Moderation: Peter Knüvener und Dirk Schumann

Eva Thommes-Fitz (Potsdam): Neue Erkenntnisse zur Glasmalerei-Werkstatt in der Marienkirche Frankfurt/Oder

Monika Böning (Potsdam): Eine Glasmalereistiftung des Kurfürsten Friedrich II. in der Johanniterkirche zu Werben im Jahre 1467

Evelin Wetter (Berlin/Leipzig): Paramentstiftungen der Hohenzollern in der Mark Brandenburg. Seismographen einer Herrschaftskonsolidierung und Residenzfindung im 15. Jahrhundert

Agnieszka Gasior (Leipzig): Das Hochaltarretabel aus der St. Marienkirche in Frankfurt/Oder – eine kurfürstliche Stiftung?

11.00 – 11.30 Pause

Hartmut Krohm (Berlin): Das Steinrelief in der Burgkapelle zu Ziesar

Matthias Müller (Greifswald): Ordenslehre und Fürstenmemoria. Bildform und Bildkontext des Franziskaner-Altarretabels von Gransee und des Dominikaner-Altarretabels von Mittenwalde

Elke Anna Werner (Berlin): Tugend und Macht. Zur herrscherlichen Repräsentation Kurfürst Joachims II. und sein Auftrag an Lucas Cranach

13.00 – 14.30 Mittagspause

Spätmittelalterliche Kunstentwicklungen in der Mark

Moderation: Ernst Badstübner

Peter Knüvener (Berlin): Die Mark Brandenburg als Kunstlandschaft im ausgehenden Mittelalter. Das Fallbeispiel Havelland

Mechthild Modersohn (Hamburg): Marienaltäre in Dorfkirchen der Altmark um und nach 1500

Detlef Witt (Greifswald): Einflüsse aus dem Norden?. Das Sippenretabel in der Johanniskirche Werben von Helmeke Borstel aus Hamburg und das Retabel aus der Berliner Klosterkirche in Heiligengrabe im Vergleich zur Lübecker Skulptur

16.00 – 16.30 Pause

Daniela Franz (Wünsdorf): Der spätgotische Triumphkruzifixus aus der Sammlung des Märkischen Museums Berlin

Jenny Hüttenrauch (Berlin): Konsolskulptur in der Heiliggeistkapelle in Berlin

Birgit Neumann-Dietzsch (Grasberg): Zwei mittelalterliche Wandmalereien des 15. Jh. aus Berlin sowie deren kunsthistorische Bewertung

18.00 – 18.30 Schlussdiskussion

Sonntag, 26.6. Exkursion nach Ziesar und Brandenburg

(es wird ein Unkostenbeitrag erhoben)
– 8.30 Abfahrt in Berlin
– 10.00 Ziesar, Besuch des Museums
– 11.00 Ziesar, Kapelle:
Wilfried Sitte (Dresden): Die Wandmalereien der Burg Ziesar
– 12.15 Dorfkirche Buckau
– 12.45 Mittagessen
– 14.15 Brandenburg, Dom: Besuch der Ausstellung zum Brandenburger Evangelistar im Dommuseum
Birgit Malter (Berlin):
Die Malereien im Kreuzgangobergeschoß des Brandenburger Domklosters
– 17.00 Katharinenkirche
– 18.00 Rückfahrt
– 19.30 Ankunft in Berlin