Podiumsdiskussion: Stadtguerilla – Guerillakommunikation. Subversive Strategien und ihre Aneignung in Kunst und Populärkultur

Datum/Zeit
Date(s) - 09/03/2015
18:00 - 20:00

Veranstaltungsort
Deutsches Historisches Museum, Zeughaus
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Podiumsdiskussion

Stadtguerilla – Guerillakommunikation.
Subversive Strategien und ihre Aneignung
in Kunst und Populärkultur

RAF_Podium_9.3.2015

Es diskutieren:
Prof. Dr. Klaus Theweleit, Kulturwissenschaftler und Schriftsteller
Prof. Dr. Felix Ensslin, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Prof. Dr. Charlotte Klonk, Humboldt Universität Berlin, Institut für Kunst
und Bildgeschichte

Moderation:
Dr. Sebastian Baden, Hochschule für Gestaltung
Dr. Christoph Deupmann, Karlsruher Institut für Technologie

Noch bis zum 26. April 2015 ist im Deutschen Historischen Museum die
Ausstellung „RAF – Terroristische Gewalt“ zu sehen. Ein Thema der Ausstellung
ist die Radikalisierung der Gründungsmitglieder der RAF im politisch
gereizten Klima der 1960er Jahre. Bevor sich die Gruppe durch zunehmende
Brutalität ihrer Gewaltakte diskreditierte, formulierten die Mitglieder ihren Protest
in visuellen und textuellen Dokumenten. Auf diese Weise gelangte auch das Konzept Stadtguerilla anfangs der 1970er Jahre in das öffentliche Bewusstsein.
Die Kommunikationspraxis der RAF und anderer linksextremistischer Gruppen ist selbst Teil dieses Konzeptes, also „Guerilla-Kommunikation“. Dabei gelangen Informationen gezielt, aber auf unkonventionellen Wegen – abseits etablierter Kommunikationsstrukturen – an ihre Adressaten. Heute wird eine vergleichbare Kommunikationspraxis auch in der Werbebranche
benutzt, um Markenprodukte bekannt zu machen. Aber auch rechtsextreme Gruppierungen machen sich diese „Guerillakommunikation“ zunutze und berufen sich dabei auf die RAF. Auf dem Podium werden solche Kommunikationsprozesse ausgehend von den Propagandaformen der RAF diskutiert und die Aneignung der Provokation in Popkultur und künstlerischer Praxis verfolgt.
Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Netzwerk Terrorismusforschung e.V. durchgeführt.