Datum/Zeit
Date(s) - 07/10/2021
18:15 - 19:45
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Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte und der Mori-Ôgai-Gedenkstätte
Dr. Claudia Delank, Berlin
“Aufgabe Berg … tadellos gelöst”.Bruno Taut und Bauhaus-Architekten – die Begegnungen mit Japan
Der Vortrag findet digital über Zoom statt.
Die Zugangsdaten dafür werden an dieser Stelle in Kürze veröffentlicht:
https://www.iaaw.hu-berlin.de/de/region/ostasien/seminar/mori/aktuelles/Delank
Bruno Taut hat sich schon vor seiner Zeit im Exil 1933 bis 1935 intensiv mit Japan beschäftigt. Ausgehend von seinen Schriften und Japan-Tagebüchern werden schwerpunktmäßig die Architekten am Bauhaus, allen voran Walter Gropius und Mies van der Rohe, im Hinblick auf ihre Rezeption von Tauts Beurteilungen der Architektur Japans vorgestellt. Dabei spielte auch die von Taut 1919 gegründete Vereinigung der „Gläsernen Kette“ eine Rolle. Es handelte sich um eine Folge von Rundbriefen zur Klärung von Ideen über die zukünftige Architektur. Eine Briefgemeinschaft von Architekten und Künstlern äußerte sich dort zu visionären Bau-Themen und versuchte nach dem Ersten Weltkrieg eine neue, demokratisch geprägte Architektur zu entwickeln. Berücksichtigt wird auch Bruno Tauts Alpine Architektur von 1917/18, eine Folge von Zeichnungen und Aquarellen, die eine Utopie des Weltumbaus zum Inhalt hat.
Dr. Claudia Delank — Studium der Anglistik, ostasiatischen Kunstgeschichte und Japanologie an den Universitäten Tübingen, Köln (Prof. Dr. Roger Goepper) und Cambridge. 1981 Promotion, 1982–85 Lektorin an der Tōhoku Universität Sendai, Japan. 1986–2011 Lehraufträge an den Universitäten Trier, Köln, Bonn, FU Berlin und Kunstakademie Düsseldorf. Autorin zahlreicher Publikationen zur japanischen Kunst und zum Japonismus. 2011 Kuratierung der Ausstellung „Die Maler des Blauen Reiter und Japan“ im Schloßmuseum Murnau. 1996–2011 eigene Galerie für zeitgenössische Kunst aus Japan und Europa in Bremen, Köln und Berlin. 2005 war sie die erste Preisträgerin der Society for the Study of Japonisme, Tokyo, für ihr Buch Das imaginäre Japan in der Kunst. Japanbilder vom Jugendstil bis zum Bauhaus (München 1996, jap. Übersetzung Doitsu ni okeru Nihon/zō, Kyōto, 2004). Seit 2013 ist sie von der IHK Berlin öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Alte und Zeitgenössische Ostasiatische Kunst und seit 2016 leitet sie die Repräsentanz von Oxford Authentication Ltd. in Berlin.
Architekturen der Begegnung
Japan und die ‚westliche‘ Moderne – Kapitel einer Verflechtungsgeschichte
Die interdisziplinäre Vortragsreihe Architekturen der Begegnung beschäftigt sich mit den Reisen von Architekt:innen und Künstler:innen von und nach Japan in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Angeregt durch das Konzept der Transkulturalität und die aktuellen Forschungen zu einer Kunstgeschichte des Kontakts (‚Transmoderne‘) sucht sie die Ergebnisse und Wirkungen solcher Reisen auf unterschiedlichen Ebenen auszuloten. In diesem Sinne werden die Entstehung persönlicher Netzwerke, die Dispositionen und Dynamiken kultureller Wahrnehmung, die wechselseitigen Prozesse bei konkreten Bauprojekten und auch die zunehmend mediale Form des Austauschs in den Blick genommen. Tatsächlich vermochten es viele dieser Reisenden, verbreitete Wahrnehmungsmuster hinter sich zu lassen und die Erfahrung kultureller Begegnung für ihr eigenes Schaffen langfristig fruchtbar zu machen.
Organisation und Umsetzung: Prof. Dr. Kai Kappel (Institut für Kunst- und Bildgeschichte) und Dr. Harald Salomon (Mori-Ōgai-Gedenkstätte)