Die römischen Zeichnungen Maarten van Heemskercks 1532–1536/37
Internationales Colloquium am Montag, 8. Dezember 2008
Veranstalter
Kupferstichkabinett – Staatliche Museen zu Berlin – www.kupferstichkabinett.de
Sonderforschungsbereich 644 „Transformationen der Antike“, Teilprojekt B 3 „Objektreferentialität und Imagination“ – www.sfb-antike.de
Veranstaltungsort
Kulturforum Potsdamer Platz
Studiensaal Kupferstichkabinett
Eingang Kunstbibliothek
Matthäikirchplatz 6
D-10785 Berlin
Das Berliner Kupferstichkabinett besitzt mit annähernd 100 Blatt den weltweit größten Bestand an Zeichnungen des Niederländers Maarten van Heemskerck aus den Jahren seines Romaufenthaltes, die der Nachwelt ein anschauliches Bild vom Rom der 1530er Jahre vermitteln. Heemskercks Hauptinteresse galt dem Studium antiker Skulpturen sowie den sichtbaren Resten antiker Architektur – beides zeigte er sowohl in Detailstudien als auch eingebettet in lokale bzw. topographische Kontexte. Seine Zeichnungen dienen seit der kommentierten Faksimileausgabe von 1913/1916 Archäologen, Kunsthistorikern und Bauforschern vornehmlich als visuelle Quelle für die Erforschung der abgebildeten Artefakte – etwa um Erhaltungszustände oder Sammlungskontexte zu rekonstruieren.
Die Tagung möchte diese Ansätze weiterverfolgen und darüber hinaus die Originale selbst in den Mittelpunkt stellen, indem sie etwa nach Heemskercks zeichnerischen Methoden und Techniken fragt und seine Rolle als schöpferischer Zeichner hervorhebt. Denn die Studien stellen mehr dar als dokumentarisch getreue Abbilder der Wirklichkeit, bergen sie doch ein bemerkenswertes imaginatives Potential, das schon beim Zeichnen vor Ort zur Entfaltung kam.
Die Veranstaltung ist als Expertengespräch in kleinerem Kreise gedacht. Sie bietet neben der Präsentation aktueller Forschungen die Möglichkeit, ausgewählte Blätter im Original zu studieren und zu diskutieren.
Der Direktor des Kupferstichkabinetts, Prof. Dr. Hein-Th. Schulze Altcappenberg und der Hauptkustos der Niederländischen Abteilung, Dr. Holm Bevers, sowie PD Dr. Peter Seiler und Tatjana Bartsch, M.A. vom SFB „Transformationen der Antike“ möchten Sie dazu herzlich einladen.
Aus Gründen der Raumkapazität wird um vorherige schriftliche oder telefonische Anmeldung gebeten.
9.00 Uhr: Begrüßung: Prof. Dr. Hein-Th. Schulze Altcappenberg, PD Dr. Peter Seiler
Sektion I „Die römischen Zeichnungen“
Moderation: Dr. Holm Bevers (Berlin)
9.15 Uhr: Prof. Dr. Ilja M. Veldman (Amsterdam): The Roman sketchbooks in Berlin and Heemskerck’s sketchbook
10.15 Uhr: Pause
10.30 Uhr: Tatjana Bartsch, M.A. (Berlin): Praktiken des Zeichnens drinnen und draußen: Zu Heemskercks römischem Itinerar
11.30 Uhr: Studium der Originale
12.15 Uhr: Mittagspause
Sektion II „Antikenstudium“
Moderation: Prof. Dr. Horst Bredekamp (Berlin)
13.45 Uhr: Dr. Fritz-Eugen Keller (Berlin): Das rechte Bein des Commodus: Heemskercks Skulpturenstudium im Statuengarten des vatikanischen Belvedere
14.45 Uhr: Dr. Kathleen Wren Christian (Pittsburgh): The Antiquities Collections of Rome Seen through the Lens of the Berlin Albums
15.45 Uhr: Pause
16.00 Uhr: Dr. Martin Stritt (London): Heemskerck, der Kolumbus der Ruinenlandschaft
17.00 Uhr: Studium der Originale
1810–1873 – Sphären und Standorte der Kunstgeschichte
Moderation: Charlotte Klonk (Berlin)
10:00 Marc Schalenberg (Helsinki) Disziplin und Geselligkeit: Zur Konstituierung der Kunstgeschichte im residenzstädtischen Umfeld
10:45 Horst Bredekamp (Berlin) / Adam Labuda (Berlin) Wanderungen der Kunstgeschichte. Fragen der Institutionalisierung und Profilierung des Faches vor und nach 1810
11:30 Kaffeepause
12:00 Jörg Trempler (Berlin) Der Einfluss der zeitgenössischen Kunst auf die Entstehung der Kunstgeschichte: Kugler, Schinkel, Waagen
12:45 Mittagspause
1873–1933 – Von Grimm bis Goldschmidt – Profile des kunstgeschichtlichen Ordinariats
Moderation: Hartmut Dorgerloh (Berlin)
14:30 Johannes Rößler (Bern) „Höher begabte Männer dürfen bisweilen extravagieren“. Herman Grimm und die Geisteswissenschaften an der Berliner Universität
15:15 Elke Schulze (Berlin) „Ich werde Mode!“ Heinrich Wölfflin an der Berliner Universität
16:00 Kaffeepause
16:30 Claudia Rückert (Berlin) Adolph Goldschmidt – Lehrer und Wissenschaftsorganisator
17:15 Annette Dorgerloh (Berlin) „…zum Versuch verpflichtet, Brücken zu schlagen“ – Kunsthistoriker und ihr Standesethos im wilhelminischen Berlin
Freitag, 28.11.2008
1933–1945 – „Wesenszüge der deutschen Kunst“. Eingrenzung und Ausgrenzung
Moderation: Philipp Zitzlsperger (Berlin)
9:00 Horst Bredekamp (Berlin) Wilhelm Pinder: ein Generationenproblem
Film
Kaffeepause
10:30 Sabine Arend (Berlin), unter Mitwirkung von Sandra Schaeff (München) „Eine der wichtigsten und vordringlichsten Aufgaben der Hochschule ist es, für einen geeigneten Dozentennachwuchs Sorge zu tragen.“ Zur Nachwuchsförderung am Kunstgeschichtlichen Institut der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität 1933-1945
11:15 Irmtraud Thierse (Berlin) Ausgrenzung, Verfolgung und Emigration 12:00 Mittagspause
Gegenstände, Medien, Felder, Wirkungen
Moderation: Peter Seiler (Berlin)
13:30 Charlotte Klonk (Berlin) Angespannte Verhältnisse. Universitätsprofessoren und ihre Kollegen an den Berliner Museen um 1900
14:15 Barbara Schellewald (Basel) Der Blick auf den Osten – eine Kunstgeschichte à part. Oskar Wulff und Adolph Goldschmidt an der Friedrich-Wilhelms-Universität und die Folgen nach 1945
15:00 Nikolaus Bernau (Berlin) Zwischen Museen und Universität: Die Erforschung der Außereuropäischen Kunst und Kulturen im prä-postkolonialen Berlin
15:45 Kaffeepause
Moderation: Arnold Nesselrath (Berlin/Rom)
16:15 Dorothea Peters (Berlin) „… ein Schatz mächtiger Anschauungen“. Zur medialen Vermittlung der Kunstgeschichte von Franz Kugler bis Wilhelm Pinder
17:00 Ulrich Reinisch (Berlin) Brinckmanns ‚Platz und Monument’ und die Suche nach der ‚idealen’ Stadtform des Sozialismus. Forschung und Lehre zur Stadtbaukunst an Friedrich-Wilhelms- und Humboldt-Universität
17:45 Michael Diers (Berlin/Hamburg) Bande à part. Die Außenseite(r) der Kunstgeschichte: G. Simmel, C. Einstein, S. Kracauer, M. Raphael, W. Benjamin und R. Arnheim
20:00 Abendvortrag Eberhard König (Berlin) Kunstgeschichte an der Freien Universität: Eine Geschichte fast ohne Namen
Samstag, 29.11.2008
Das Studium der Kunstgeschichte
Moderation: Katja Bernhardt (Berlin)
9:00 Anna Dannemann, Yvonne Daseking, Katharina Groth, Birgitt Müller, Simone Schweers, Vivien Trommer, Laura Windisch „Der Kandidat zeigte sich in Fragen zur Kunst wohlorientiert…“. Das Studium der Kunstgeschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin um 1900 (Ergebnisse des Forschungsseminars zur Geschichte des kunstgeschichtlichen Studiums)
24. Oktober 2008 (14.30 Uhr)
Hans-Georg Hiller von Gaertringen, Führung: Vorher – Nachher.
Zur Geschichte des Stuckdekors an Berliner Hausfassaden
Treffpunkt: Oranienplatz (Kreuzberg), Ecke Dresdener Straße
Kleidung im Bild – Zur Ikonologie dargestellter Gewandung
Internationale Tagung
Zeit: 10.-12.10.2008
Ort: Humboldt-Universität Berlin
Heilig-Geist-Kapelle
Spandauer Straße 1
10178 Berlin
Das Tagungsthema beschäftigt sich mit der methodischen Relevanz der Kleidung für die Deutung der bildenden Kunst. Für die weitere Entwicklung einer Methode der kleiderkundlichen Kunstgeschichte sollen Möglichkeiten und Grenzen der Gewandanalyse für die Bildinterpretation erkundet werden.
Grundsätzlich vertreten Kleidung und Schmuck wegen ihres hohen Symbolwertes die Funktion, das Individuum durch die Mode mit gesellschaftlichen Gruppen zu verbinden bzw. von ihnen zu trennen (Bourdieu). Das Bild und die Skulptur jedoch, auf denen Kleidung dargestellt ist, sind für die kleiderkundliche Analyse als Reflexionen – nicht Spiegelbilder – eines kleidungsbetonten Alltags zu verstehen.
Deshalb ist die Kleiderordnung im Bild von schriftlichen Luxusgesetzen, Kleider- oder Polizeiordnungen zu unterscheiden. Dargestellte Kleidung beansprucht eigene Regeln für ihre Einsatzbereiche, um eine spezifische Symbolik zu entwickeln. Erkenntnisziel ist folglich nicht die Identifizierung von Kleidung und ihrer normkonformen Darstellung, sondern ihre inhaltliche Deutung im Spannungsfeld von Normkonformität und Devianz. Die Leitfrage lautet: Nach welchen Regeln werden Kleidung und Kostüme als „Kostümargumentation“ in der bildenden Kunst eingesetzt und wie ist ihr Verhältnis zur rekonstruierbaren Realität?
Philipp Zitzlsperger (Berlin): Vestimentäre Kunstgeschichte – Möglichkeiten und Grenzen einer Methode
10:00
Stefan Trinks (Berlin): „Zieh‘ den alten Adam aus!“ Anfänge und Grenzfälle einer vestimentären Symbolik im 11. Jahrhundert
11:30
Evelin Wetter (Bern): Bildstrategisches Mittel oder theologisches Argument? Zur Darstellung kostbarer Textilien in der böhmischen Tafelmalerei des 14. Jahrhunderts
12:30
Mittagspause
Sektionsleitung: Tristan Weddigen (Lausanne)
14:30
Mateusz Kapustka (Breslau): Die Kutte. Zur medialen Verlängerung des bildgewordenen Franziskuskörpers
15:30
Kaffeepause
16:00
Birgit Franke (Münster): Höfische Liebe und die Semantik von Körper und Kleidung in der Kunst um 1400
17:00
Simona Slanicka (Bielefeld): Die Kleidersymbolik in den „Très Riches Heures du duc de Berry“ als Illustration des französischen Bürgerkrieges
Abendvortrag (19:00 Uhr)
Martin Warnke (Hamburg): Die zwei Kleider des Kaisers – Leone Leonis Bronzestatue Karls V.
Samstag, 11.10.2008
Sektionsleitung: Andrea von Hülsen-Esch (Düsseldorf)
09:00
Birgitt Borkopp-Restle (Köln) & Barbara Welzel (Dortmund): Zwei Körper der Königin? Staatsporträts Elisabeths I. von England im Dialog mit der Rekonstruktion des vestimentären Auftritts
10:00
Marian Füssel (Münster): Die Macht der Talare. Akademische Kleidung in Bildmedien der Frühen Neuzeit
11:00
Kaffeepause
11:30
Alberto Saviello (Florenz): Des Sultans neue Kleider – Darstellungen osmanischer Sultane im 15. und 16. Jahrhundert aus kleiderkundlicher Perspektive
12:30
Mittagspause
Sektionsleitung: Neithard Bulst (Bielefeld)
14:00
Stefan Weppelmann (Berlin): Distinktion und Norm – Beobachtungen zur Gewandung als kommunikative Strategie in den Patrizierbildnissen des Giovanni Bellini
15:00
Saskia Werth (Düsseldorf): Fischer oder Revolutionär? Masaniellos Bühnenkostüm als Kleiderbild und sein Verhältnis zur rekonstruierbaren Realität
16:00
Kaffeepause
16:30
Birgit Schneider (Berlin): Ornament in der Krise – Luxus, Mode und die Pflicht zur Repräsentation im Ancien Régime am Beispiel zweier Porträts
17:30
Marianne Koos (Fribourg/Schweiz): Kleidung als zweite Haut. Die transkulturelle Maskerade in der Kunst von Jean-Étienne Liotard
Sonntag, 12.10.2008
Sektionsleitung: Thomas Ertl (Berlin)
09:00
Godehard Janzing (Berlin): Unbekleidet. Die Nacktheit des Helden und die Diskurse um Geschlecht und Mode in der Zeit um 1800
10:00
Birgit Haase (Hamburg): „Les Toilettes politiques“ – Kleidung im Second Empire zwischen Staatsräson und Modediktat
11:00
Kaffeepause
11:30
Michael Diers (Hamburg/Berlin): Mode im Bild, Modus des Bildes
Mathematische Methoden in der Architectura militaris des 16. und 17. Jahrhunderts und ihre Sublimierung in der Architectura civilis
Internationale Tagung vom 3. bis zum 5. Oktober 2008 in Dresden, Blockhaus (Sitz der Sächsischen Akademie der Wissenschaften)
Abb. aus Alain Manesson Mallet, Kriegsarbeit oder neuer Festungsbau, Amsterdam 1672
Im Mittelpunkt der dreitägigen internationalen interdisziplinären Tagung steht der Festungsbau, der im 15. bis 17. Jahrhundert eine zentrale Herausforderung für die angewandten Wissenschaften der Epoche darstellte und der von zwei Seiten beleuchtet werden soll: Zum einen unter dem Aspekt der Anwendung zeitgenössischen mathematischen Wissens im Dienst architektonischer Innovationen als Reaktion auf die Neuerungen im Kriegswesen, wie sie im Laufe des 15. Jahrhunderts zu beobachten sind; zum anderen unter dem Aspekt der Übernahme der neuen Entwurfspraktiken und Architekturformen in den Bereich der zivilen Architektur mit weitreichenden Folgen auch für den Alltag. Als Ausgangspunkt dient die Beobachtung, dass die Mathematik in jüngster Zeit zunehmend als Kulturträger in das Blickfeld der Geisteswissenschaftler getreten ist. Ihre Bedeutung als Basiswissen für kulturelle Errungenschaften wie die Zeitrechnung, die Musik, die Künste usw. wird neuerdings verstärkt interdisziplinär betrachtet.
Die Festung muss als ein neuartiges, auf Geometrie (Euklid) und Sichtbarkeit beruhendes System der Raumbeziehungen begriffen werden, dessen enormer Einfluss auf die Architekturtheorie und die Gestalt der Stadt bisher noch nicht umfassend analysiert wurde. Mit der Konstruktion niedriger, keilförmiger Bastionen nach 1500 begann ein langwieriger Umbauprozess, mit dem in letzter Konsequenz das bisherige räumliche Koordinatensystem des gesellschaftlichen Lebensprozesses neu ausgerichtet werden musste.
In der Geometrisierung der Stadtgrundrisse manifestierte sich zugleich ein neues ästhetisches Bewusstsein und Konzept in der Baukunst, das sich unter dem Einfluss der platonischen Zahlentheorie und deren Wiederentdeckung und Weiterentwicklung durch Marsilio Ficino und Luca Pacioli entwickelte. Die geometrische Anordnung wurde als Ausdruck höchster göttlicher Ordnung verstanden und der darin enthaltene Symbolgehalt als gesellschaftliche Grundordnung impliziert.
Visuelle Veränderungen vollziehen sich jedoch nicht nur durch die Modernisierung von Festungen und Verteidigungsanlagen. Es werden Messinstrumente und Geräte entwickelt, die mit ihren Verzierungen aus geometrischen Zeichen und Körpern als Prestigeobjekte verstanden werden müssen und das mikrokosmische Abbild einer intellektuellen Geisteshaltung darstellen. Die sächsische Kunstkammer des Kurfürsten August mit seinen vielfältigen Geräten kann als ein Nucleus zeitgenössischen High-Techs angesehen werden. Die kartographische Erfassung der gemessenen Erde und die Visualisierung geometrisierter Festungen auf Plänen und Vogelschaubildern verändern die visuelle Wahrnehmung des Raums. Die Fortführung und Verbreitung mathematischer Methoden und ihre Anwendung auf den Festungsbau wäre ohne das neue Medium Buch nicht denkbar gewesen. Die ab 1550 publizierten Traktate scheinen sich in unterschiedliche Klassifizierungen einteilen zu lassen.
Ziel des interdisziplinären Kolloquiums ist es, den Einfluss übergeordneter zeitgenössischer mathematischer Systeme als Innovationsreservoir des Festungsbaus und einer sich verändernden Ästhetik aufzuzeigen, die sich nicht zuletzt auch auf die Mechanismen politischer Repräsentation auswirkten.
Im Anschluss an die zweitägigen Arbeitsgespräche ist eine Exkursion nach Terezín/ Theresienstadt (Tschechische Republik, ca. 2 Autostunden südlich von Dresden) geplant, das unter Kaiser Joseph II. von Österreich zwischen 1780 und 1790 als Festungsstadt mit idealtypischem Grundriss errichtet wurde und während des zweiten Weltkriegs von den deutschen Nationalsozialisten als Konzentrationslager benutzt wurde. Zwischen 1997 und 2004 wurde Terezín/Theresienstadt durch ein Projekt des Schinkelzentrums an der TU Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Astrid Debold-Kritter in all seinen architektonischen und historischen Facetten systematisch analysiert und dokumentiert.
Zentrale Fragen im Mittelpunkt der Tagung sind:
In welcher Weise erfolgte im 16. Jahrhundert die Unterweisung der Militäringenieure auf dem Gebiet der praktischen Geometrie? Können Aussagen über Bildungseinrichtungen, Unterrichtsmethoden, Lehrer getroffen werden?
Welche Bedeutung ist in diesem Zusammenhang den fürstlichen Höfen zu zuweisen? Welche intellektuellen Leistungen werden hier entwickelt, weitergegeben, archiviert?
Können Aussagen darüber getroffen werden, inwieweit die in den Traktaten zu Grunde liegenden mathematischen Fundamente in der Praxis berücksichtigt, reflektiert und diskutiert wurden? Welche Quellen stehen hier zur Verfügung?
Welchen Einfluss nehmen neue Messinstrumente auf die Visualisierungen von Festungen, Küstenlinien usw. und damit auf deren Wahrnehmung, Rezeption und Interpretation?
Wie wurden in den nach 1600 publizierten Traktaten die Grenzen der zwischen der hohen mathematischen Kunst und der Perfektionierung der Festungsanlagen mittels diffiziler Berechnungsmethoden und der Praktikabilität und bewusste Vereinfachung des mathematischen Entwurfs für eine schnelle Anwendbarkeit im Feld diskutiert?
Welche Mechanismen, Triebkräfte und künstlerische Formen lassen sich innerhalb der Sublimierungsvorgänge ausmachen, die die Kriegstechnologie in Kulturtechnik überführten?
Wie konnte der Festungsbau zu einem Experimentierfeld der ästhetischen Innovationen werde, deren Ergebnisse Städtebau und Gartenkunst nachhaltig verändert?
Veranstalter
Mathematisch-Physikalischer Salon der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der Technischen Universität Dresden
Kunstgeschichtliches Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin
Konzeption und Organisation
Dr. Bettina Marten, Dr. Michael Korey (Mathematisch-Physikalischer Salon, Dresden), Prof. Dr. Ulrich Reinisch (HU Berlin), Marion Hilliges M.A. (HU Berlin), Dr. Christof Baier (HU Berlin), Prof. Dr. Bruno Klein (TU Dresden), Dr. Stefan Bürger (TU Dresden)
Mit freundlicher Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung.
Nicola Aricò (Messina):
Prime reflessioni sull´estetica militare del secolo XVI (provvisorio)
Christof Baier (Berlin):
Buchsbaumbastionen – Rezeption der Architectura Militaris in der Gartenkunst des 17. & 18. Jahrhunderts.
Philippe Bragard (Louvain):
The theoretical formation of military engineers in the 17th century, i.e. with the courses given by the Jesuits (Arbeitstitel)
Horst Bredekamp (Berlin):
Im Vorfeld der Festung. Galileis Geometrisierung der Militärarchitektur. (Arbeitstitel)
Tobias Büchi (Zürich):
Naturphilosophie, Mathematik und Handwerk:
Buonaiuto Lorini und die Analogie von Maschinenbau und Festungsbaukunst
Stefan Bürger (Dresden):
Theoria et Praxi Architecturae militaris – Ein Mißverständnis der Festungsbaukunst. (Arbeitstitel)
Filippo Camerota (Florenz):
When the dagger became a compass: the mathematical dimension of war
Astrid Debold-Kritter (Berlin):
Geometry and historic urban tissue. The example of the Terezín Fortress in Czech Republic
Koenraad Van Cleempoel (Diepenbeek):
About the role of scientific instruments in Renaissance Architecture (Arbeitstitel)
Ralf Gebuhr (Berlin):
Geometrisch-topographische Praxis und Festungsbau.
Zur Raumpolitik frühneuzeitlicher Fürstenstaaten östlich der Elbe
Jeroen Goudeau (Deventer):
Eine feste Burg – sichere Mathematik und die sichere Festung (Arbeitstitel)
Charles van den Heuvel (Amsterdam):
“Servants of Mathesis”: concealing complex and sublimating simple systems – The codification of practical geometry in land surveying, fortification and town planning. (Arbeitstitel)
Marion Hilliges (Berlin):
Die Kugel in der Mauer – Festigkeit als symbolische Form.
Stephan Hoppe (Köln):
Die nichtmathematische Festung und ihrer medialer Untergang. Eine pluralistische Sicht auf die Geschichte der renaissancezeitlichen Militärarchitektur. (Arbeitstitel)
Stephen Johnston (Oxford):
Mathematics, authority and practice: fortification in comparative perspective. (Arbeitstitel)
Orietta Pedemonte (Genua):
Su alcune conoscenze matematiche applicate alle costruzioni fortificate (provvisorio )
Ulrich Reinisch (Berlin):
Der Festungsstern als Strategie der Angstbewältigung.
Bernd Roeck (Zürich):
Geometrie als symbolische Form und praktisches Prinzip – Zu kulturellen Voraussetzungen urbanistischer Theorie der Frührenaissance (Arbeitstitel)
Bernhard Roosens (Berlin/Dresden):
Der Bau der neuen Festungsstädten Mariembourg, Hesdinfert, Charlemont und Philippeville in den Alten Niederlanden im 16. Jahrhundert. Praxis versus Theorie (Arbeitstitel)
Judith Schlereth (Köln):
Von der place d’armes zur Place Royale.
Kim Williams (Turin):
Leonardo da Vinci’s Military Architecture
Mit der Signatur wird, so die landläufige Sicht, die Authentizität eines Objektes bestätigt, mit ihr etikettiert der Künstler es als sein Werk. Seit jeher signierten namhafte, aber auch weniger bekannte Künstler ihre Arbeiten. Seit den 1980er Jahren ist ein zunehmendes Interesse an diesem Aspekt der Künstlerselbstdarstellung zu verzeichnen. Es wurden grundlegende, überwiegend auf einen Künstler oder eine Kunstregion fokussierte Publikationen vorgelegt. Während für das Mitttelalter derzeit gebietsweise an Bestandsaufnahmen gearbeitet wird, mangelt es für die frühe Neuzeit und den Barock an Überblicken. Der unüberschaubare Bestand an Künstlersignaturen wird manchmal überraschend z.B. durch Restaurierungen erweitert: so kam 1974 Donatellos Signatur des hl. Johannes in der venezianischen Frari-Kirche und jüngst Antonello da Messinas cartellino-Signatur des hl. Sebastian in Dresden ans Licht. Von größter Aktualität ist das Thema, da in diesem Jahr eine Reihe grundlegender monographischer Beiträge zu Künstlersignatur und Künstlerselbstverständnis erscheinen.
Die internationale Fachtagung bringt für drei Tage die Nestoren dieses Forschungszweiges mit jüngeren Spezialisten zusammen. Aktuelle eigene Forschungen sollen diskutiert und eine Bilanz des Forschungsstandes gezogen werden. Der Zeitbogen reicht von der klassischen Antike bis zum Barock, ein kulturwissenschaftlicher Beitrag schlägt eine Brücke in die Gegenwart. Topographisch werden besonders Italien, aber auch Deutschland, Frankreich und die Niederlande, die Iberia und Iberoamerika ins Blickfeld genommen. Über die Jahrhunderte läßt sich ein faszinierender Facettenreichtum der Künstlersignatur in allen künstlerischen Medien beobachten: in Architektur und Plastik, Malerei und Graphik, auf Medaillen und in den Kleinkünsten. Als Signatur dienten das Stifterbildnis ebenso wie das Künstlerselbstbildnis, mit ganzem Namen wurden Kirchenfassaden, Bilderrahmen oder visitenkartenähnliche cartellini im Bild versehen; abgekürzt oder verschlüsselt findet sich der Künstlername als Monogramm und Wappen oder Hauszeichen, als Rebus oder Imprese. Bildhaft spielten Albrecht Dürer (Tür), Hans Schäufelein (Schäufelchen), Bartolomeo Passerotti (Spatzen) und Federico Zuccari (einem Zuckerhut, monte di zuccaro, entsprießende Kürbisblüten, fiori di zucca) auf ihren Namen an.
Form und Funktion der Künstlersignatur sind daher von besonderem Interesse: Welche Bedeutung mißt der Künstler Signatur und seinem Werk bei? Der Wortlaut der Signatur soll ebenso untersucht werden wie deren Anbringungsort, Größe und Sichtbarkeit. Wie häufig verwenden Künstler Signaturen, wo haben diese eine Schlüsselfunktion? In welcher Weise verbinden sich Künstlersignatur und Sitftername, wie konkretisiert sich der sie einende Wunsch nach Memoria im Werk? Ist die Signatur tatsächlich ein Indikator für den Grad der Vollendung (fecit versus faciebat)? Zentral ist die alle Werke und Epochen vereinende Frage: Ist die Signatur sichtbarer Ausdruck eines wie auch immer zu definierenden künstlerischen Selbstbewußtseins?
Im Mittelpunkt stehen der Künstler und sein Werk: zu Beginn und zum Beschluß werden ausgewählte Werke im Kupferstichkabinett, der Gemäldegalerie der Skulpturensammlung sowie zwei aktuelle Ausstellungen besucht.
Fotos: Barbara Herrenkind
Programm:
Donnerstag, 25. September / Thursday, September 25
11.00
Besichtigung der Ausstellung / Visit of the exhibition „Malerei für die Ewigkeit. Die Gräber von Paestum“, Martin-Gropius-Bau, Führung durch/ guided by BERNARD ANDREAE
15.00
Besichtigung signierter Werke im/ Visit to signed works in the Kupferstichkabinett Kupferstichkabinett (ausschließlich Tagungsteilnehmer) mit / with HEIN-THOMAS SCHULZE ALTCAPPENBERG
17.00
Besichtigung von signierten Plastiken und Gemälden im / Visit to signed sculptures and paintings in the Bode-Museum mit / with JULIEN CHAPUIS und / and VOLKER KRAHN
Freitag, 26. September / Friday, September 26
9.00
Begrüßung / Welcome HORST BREDEKAMP
Einführung / Introduction NICOLE HEGENER
9.30-13.00
Moderation / Chair: HENNING WREDE und NICOLE HEGENER
I. DIE ANTIKE SIGNATUR UND IHRE KULTURGESCHICHTLICHE DIMENSION / THE ANTIQUE SIGNATURE AND ITS CULTURE HISTORICAL DIMENSION
BERNARD ANDREAE (Deutsches Archäologisches Institut, Rom, Erster Direktor a.D.) „Statuaria ars. Laokoon und die Künstlerinschrift von Sperlonga“
SONJA NEEF (Bauhaus-Universität Weimar) „Die Signatur im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit“
Pause / Break
II. MITTELALTER / MIDDLE AGES
HORST BREDEKAMP (Humboldt-Universität zu Berlin / Wissenschaftskolleg Berlin) „Ich-Werke als eigene Spezies“
PETER CORNELIUS CLAUSSEN (Universität Zürich) „Autorschaft als Ego-Trip im 12. Jahrhundert“
13.00
Mittagspause / Lunch break
14.30-18.00
Moderation / Chair: PETER CORNELIUS CLAUSSEN
ALBERT DIETL (Universität Regensburg) „Das Performative Ich. Formen der Bild- und Namenspräsentation hochmittelalterlicher Künstler“
MARIA MONICA DONATO (Scuola Normale Superiore Pisa) Vortrag zum Repertorium „Opere firmate nell’arte italiana/Medioevo“
Pause / Break
SILKE GÜNNEWIG (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) „Stifter und Künstlerportraits als Signaturen im mittlelaterlichen Rom“
TOBIAS BURG (Essen, Folkwang-Museum) „Signaturen in der frühen Druckgraphik“
19.00
Öffentlicher Abendvortrag / Public evening Lecture (Hauptgebäude der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, Senatssaal)
MATTHIAS WINNER (Bibliotheca Hertziana, MPI Rom, Direktor a.D.) „Hand weg von der Tafel – Die Maxime des Apelles im Bild“
Samstag, 27. September
9.00- 13.00
Moderation / Chair: HORST BREDEKAMP
III. RENAISSANCE UND MANIERISMUS / RENAISSANCE AND MANNERISM
ALESSANDRO DELLA LATTA (Istituto di Studi Umanistici, Florenz) „Vorgeschichte eines Imperfekts.“
RUDOLF PREIMESBERGER (Freie Universität Berlin) „Trübe Quellen. Nochmals zu Michelangelos Signatur“
NICOLE HEGENER (Humboldt-Universität zu Berlin) „Poliziano, faciebat und das Problem des non-finito im Cinquecento“
Pause / Break
ANDREAS BEYER (Universität Basel) „Andrea Palladio – eine Vermisstenanzeige“
MILA HORKÝ (Köln) „Vom Monogramm zur ikonischen Selbstdarstellung: Die geflügelte Schlange als Signatur von Lucas Cranach d.Ä.“
13.00
Mittagspause / Lunch break
14.30-18.30
Moderation / Chair: MARILYN und IRVING LAVIN
DEBRA PINCUS (Washington/D.C., US) „Giovanni Bellini’s Humanist Signature. Pietro Bembo, Aldus Manutius, and the book Culture of Early Sixteenth-Century Venice“
SHERYL E. REISS (University of Southern California/CA, US) „Signing the Work: Signatures of Medici Patrons as Indicators of Status and Identity“
Pause / Break
CAROLINE P. MURPHY (Cambridge/MA, US) „Lavinia Fontana ‚de Zappi‘: The Signature and The Self“
KARIN GLUDOVATZ (Freie Universität Berlin) „Malerei und Begehren. Tizians Signatur als Überwältigung des Bildes“
Sonntag, 28. September
9.15-13.00
Moderation / Chair: NICOLE HEGENER
IV. BAROCK / BAROQUE
KARIN HELLWIG (Zentralinstitut für Kunstgeschichte München) „Künstlersignaturen als Zeugnisse für das sich wandelnde Künstlerselbstverständnis im 17. Jahrhundert – Spanien und Iberoamerika“
MARILYN ARONBERG LAVIN (Princeton/NJ, US) „Signed, sealed and delivered: Barocci and the Porziuncola Miracle“
Pause / Break
ESTHER MEIER (Universität Dortmund) „Ich zeichne – ich malte – ich habe gemalt. Cartellino und kontextualisiertes Selbstportrait im Werk Joachim von Sandrarts“
Besichtigung der signierten Werke in der Ausstellung / Visit to signed works in „Raffaels Grazie – Michelangelos Furor. Sebastiano del Piombo“ mit / with KIA VAHLAND (Hamburg)
16.30–19.00
Besichtigung signierter Werke in der Gemäldegalerie am Kulturforum mit / Visit to signed works in the Gemäldegalerie at Kulturforum with STEFAN WEPPELMANN (Mittelalter Italien) und/and STEPHAN KEMPERDICK (Nordalpine Renaissance).
Veranstalter: Humboldt-Universität zu Berlin Kunstgeschichtliches Seminar Dorotheenstraße 28 10099 Berlin
Veranstaltungsort: Humboldt-Universtität zu Berlin Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik Unter den Linden 6, R. 3031 10099 Berlin http://www.kulturtechnik.hu-berlin.de/
In Kooperation mit dem Kupferstichkabinett, der Gemäldegalerie und der Skulpturensammlung (Staatliche Museen zu Berlin Stiftung Preußischer Kulturbesitz)
Finanziert von der FRITZ THYSSEN STIFTUNG FÜR WISSENSCHAFTSFÖRDERUNG
Eine Konferenz in Polnisch, Deutsch und Englisch organisiert unter der Schirmherrschaft der Stiftung der Familie Raczynski am Nationalmuseum Poznan vom Nationalmuseum Poznan und dem Institut für Kunstgeschichte der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznan unter Mitwirkung des Kunstgeschichtlichen Seminars der Humboldt-Universität zu Berlin.
Organisation und Koordination
Dr. Michal Mencfel Instytut Historii Sztuki Uniwersytet im. Adama Mickiewicza
Al. Niepodleglosci 4
61-874 Poznan
eMail: mmencfel@amu.edu.pl
Poznan, 18. – 20. September 2008
Die Grafen Eduard (1786-1845) und Athanasius (1788-1874) Raczynski gehörten zu den bedeutendsten Vertretern der polnischen Aristokratie ihrer Zeit. Sie entfalteten eine breite Tätigkeit als Förderer von Kultur und Wissenschaft, engagierten sich zugleich jedoch auch als Politiker. In einer Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher und politischer Umbrüche sowie unter der besonderen Situation der polnischen Teilung schöpften die von den Brüdern oft gemeinsam in Angriff genommenen Initiativen ihre Kraft und Begründung aus deren Überzeugung von der besonderen Rolle und Pflicht des Adels. Aufgrund der Unterschiede in ihren politischen Bekenntnissen, ihren Aktivitäten und ihren Vorlieben nahmen jedoch ihre Lebenswege, die ihren gemeinsamen Ausgangspunkt im Familiensitz in Rogalin hatten, einen unterschiedlichen Verlauf: Während Eduard sich zu einer national polnischen Orientierung bekannte und seine Aktivität auf Großpolen konzentrierte, repräsentierte Athanasius gegenüber dem preußischen König eine Kompromisshaltung. Lange Zeit war er in Berlin und als diplomatischer Gesandter des Preußischen Staates tätig.
Die Forschung zum Leben und Wirken der Brüder Raczynski ist nach wie vor fragmentarisch und teilt sich bisher in zwei separate Stränge. Es ist das Anliegen der Konferenz, die Biografien beider Brüder einander anzunähern und sie miteinander zu konfrontieren. Ferner soll das sie umgebende, überaus interessante Feld von Fragestellungen umrissen und untersucht werden. Hierin eröffnet sich ein besonderer Zugang zu der Vielschichtigkeit der kulturellen, politisch-gesellschaftlichen und nationalen Prozesse im 19. Jahrhundert.
Ziel der Konferenz
Wir möchten mit der Konferenz den an diesen Problemen Interessierten die Gelegenheit bieten, ihre Forschungsergebnisse darzulegen und zur Diskussion zu stellen. Es sollen darüber hinaus der derzeitige Untersuchungsstand zu einzelnen Fragestellungen reflektiert und die Notwendigkeit weiterer Forschungsperspektiven erörtert werden. Im Zentrum unserer Aufmerksamkeit stehen die Aktivitäten beider Brüder auf dem Gebiet des Mäzenatentums, so die Tätigkeit Eduards als Verleger sowie als Initiator kultureller Stiftungen und Nationaldenkmäler und das Schaffen Athanasius’ als Kunsthistoriker, Sammler, Galeriegründer und Inspirator für Künstler.
Wir erwarten zudem Beiträge, die die politische und diplomatische Tätigkeit Eduards und Athanasius’ thematisieren. Die Bedeutung des Themas ist darin zu erkennen, dass sich im „Raczynski-Problem” weiter gefasste Fragestellungen und Forschungsgebiete beispielhaft fokusieren lassen. Hierbei sei auf folgende Problemkomplexe verwiesen: I. Formung (Familie, Tradition, Ausbildung, Entscheidungsfelder, Persönlichkeiten); II. Verständnis von der Rolle der Kultur; III. Das Los der Brüder in der Perspektive der preußisch-polnischen Beziehungen; IV. persönliche Wege – „intellektuelle Biografien”; V. Leistungen und Erfolge.
Prof. Dr. Wojciech Suchocki
Direktor des Nationalmuseums Poznan
Stellvertretender Direktor des Instituts für Kunstgeschichte der AMU
Vorstandsvorsitzender der Raczynski -Stiftung am Nationalmuseums Poznan
Prof. Dr. Adam Labuda
Kunstgeschichtliches Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin
Lehrstuhl für Ostereuropäische Kunstgeschichte
Besucher des Bode-Museums haben die Gelegenheit, von Studierenden der Kunstgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin in thematischen Kurzführungen und anregenden Gesprächen einen Einblick in die Sammlung des Hauses zu erhalten.
19 Uhr – Horst Bredekamp – Eröffnung
Andreas Beyer – Schickliche Einfachheit – Einrichtungskämpfe in Weimar. Um 1800.
Samstag, 28. Juni
10 Uhr – Christof Thoenes – Das italienische Tagebuch des Grafen Paul von Wartenburg
11 Uhr – Kurt W. Forster – Nietzsches letzte Phantasie: Antonellis “Mole” in Turin
12 Uhr – Arnold Nesselrath – Buntes, Bohnen uund Geometrie
13 Uhr – Mittagessen/ Pause
15 Uhr – Karin Wilhelm “Der amerikanische Auftrag” – Die Tabakfabrik in Linz von Peter Behrens
16 Uhr – Michael S. Cullen – Paul Wallot: Neues über den Architekten des Reichstags
17 Uhr – Vittorio Magnago Lampugnani – Stadtentwurf zwischen Vision und Pragmatik: Das Köpenicker Feld in Berlin 1850–1900
18 Uhr – Susanne Schüssler Abschluss
20 Uhr – Empfang bei Schüssler/Wagenbach – Grolmanstraße 28 (zwischen Savignyplatz und Kurfürstendamm)