Denkmalbilder-Diaarchiv Feist

Denkmalbilder – Das Diaarchiv des Berliner Universitätsprofessors und Akademiemitglieds Peter H. Feist

Vorhaben und Gegenstand

Im Jahr 2016 übernahm die Mediathek ca. 20.000 Dias von Prof. Peter H. Feist (geb. 1928, gest. 2015, Wikipedia; Nachruf von Horst Bredekamp), die dieser auf Dienst- und Studienreisen zwischen ca. 1956 und 1996 aufgenommen hatte. Dabei handelt es sich um Kleinbilddias auf 35mm-Film, der mit Papiermaske zwischen 5 x 5 cm großen Glasplatten verklebt wurde. Im Rahmen des Förderprogramms 2018 der Servicestelle für Digitalisierung (digiS) erhielt die Mediathek des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte Mittel zur digitalen Erschließung des Bild-Nachlasses von Professor Peter H. Feist.

Die auf über 100 Reisen im In- und Ausland aus eigenhändigen Originalaufnahmen aufgebaute Diasammlung war für Peter H. Feist von besonderer Bedeutung, da der Zugang zu Bildmaterial, zumal von westeuropäischer und nordamerikanischer Kunst, die zu seinen Forschungsschwer-punkten gehörte, in der DDR sehr eingeschränkt war. Die Bildsammlung spiegelt gleichwohl nicht nur persönliche Forschungsinteressen, sondern reflektiert die Bewegungsräume des Forschers und die allgemeine Perspektive auf die Kunst in der DDR. Die Sammlung dokumentiert etwa zur Hälfte Bauten und städtebauliche Situationen in Mitteleuropa, Osteuropa, Westeuropa, dem Nahen Osten, Indien und den USA. Die andere – systematisch nach Epochen und Gattungen geordnete – Hälfte des Bestandes gibt Kunstwerke der Malerei und Skulptur wieder. Der umfangreiche Bildbestand aus Ost- und Südosteuropa ist als originales und singuläres Dokumentationsmaterial für die Kunst im öffentlichen Raum, Denkmalpflege und Urbanistik in den 1950er bis 1990er Jahren wertvoll. Die Beschäftigung mit den Bildgegenständen der Diasammlung Feist ist nicht nur für die Kunstwissenschaft relevant, sondern auch für andere historische Kulturwissenschaften (Wissenschaftsgeschichte, Alltagsgeschichte, Geschichte der DDR) von Interesse.

Wie gehen wir vor?

Reinigung und Neuordnung

Die Sammlung war bei Übernahme noch in den von Prof. selbst gewählten, jedoch unzureichenden Behältnissen gelagert (Kartons für Dia-Glasplatten etc.) und muss in Archivkartons überführt werden. Ebenso ist eine äußerliche Reinigung der Dias Voraussetzung für die weitere Lagerung und die Digitalisierung. Archivboxen für eine konservatorisch unbedenkliche Aufbewahrung konnten mit Mitteln des HU-Sammlungsbudgets 2017 erworben werden.

Digitalisierung

Da es sich bei der Sammlung Feist um Originalaufnahmen handelt, werden die Dias mit hoher Auflösung digitalisiert, auch wenn es sich im Einzelfall um nicht perfekte Aufnahmen oder beschädigtes Material handelt. Mit der hoch aufgelösten Digitalisierung werden Dienstleister beauftragt.

Gleichermaßen interessieren bei diesem Gegenstand auch die eigenhändigen Beschriftungen. Durch entsprechende Beleuchtung bei der Aufnahme werden sowohl das durchleuchtete Bild als auch der Rahmen erfasst. Dadurch können praktisch alle weiteren Bearbeitungsschritte auf dem Weg zu einer vollständigen Katalogisierung in digitale Arbeitsumgebungen verlegt werden. Hierfür, wird, wie schon bei der Digitalisierung der Glasdias, eine Reproanlage mit einer über einen Computer gesteuerten 36 Megapixel-Digitalkamera, verwendet.

Erschließung

Parallel zur Digitaliserung werden die Diapositive inhaltlich erschlossen. Dabei wird vsl. ab Sommer 2018 das Datenbanksystem Collective Access zum Einsatz kommen. Da es sich bei vielen der fotografierten Gegenstände um bekannte Objekte (Bauwerke, Skulpturen im öffentlichen Raum, Kunstwerke in Museen) wird hier – ebenso wie bei den Glasdias – vorrangig mit Identifizierung mit online zugänglichen Referenzdaten, insbesondere Wikidata, gearbeitet.

Arbeitsplan

Arbeitsbeginn war am 15 April nach Einstellung von studentischen Hilfskräften (Angaben werden auf dem auf dem Mediatheks-Wiki aktualisiert).

Förderungdigis

Senatskanzlei_KA_flach

Im Rahmen des Förderprogramms 2018 der Servicestelle für Digitalisierung (digis) erhält die Mediathek des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte Personalmittel für die Digitalisierung und die inhaltliche Erschließung.

Archivboxen zur sachgemäßen Lagerung wurden durch das HU-Sammlungsbudget finanziert

Präsentationen des Projekts

  • 30.1.2018: digis Start-Meeting, FU-Berlin, Zuse Institut Berlin
  • 9.6.2018: Lange Nacht der Wissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin

Organisation

Projektlaufzeit 1.1.2018 – 31.12.2018.
Projektleitung: Dr. Georg Schelbert
MitarbeiterInnen: Léonie Cujé (ab 10.2018), Eva Dalvai (ab 7.2018), Luca Faust (bis. 5.2018), Philippa Kramer (bis 9.2018), Peter Meier, Alina Pilz, Vivian Schlosser.
Mit Unterstützung durch Simon Kwauka, IT-Adminstration des IKB
Kontakt: georg.schelbert@hu-berlin.de

Weitere Informationen auf dem Mediatheks-Wiki

Vorgängerprojekt: Durchblick – digitale Erschliessung der historischen Glasdiasammlung des IKB

Nachfolgeprojekt: Architekturbild – Architektur und Städtebau im Dia der 1990er Jahre