Die Geschichte der Wissenschaften ist eine Geschichte der Verbildlichung. Der Band stellt zwei Fallbeispiele frühneuzeitlicher Visualisierungen astronomischen Wissens vor: eine monumentale Spiegelsonnenuhr von 1644 und ein Buch über den Planeten Venus von 1728. Es wird gezeigt, dass eine erfolgreiche Rezeptionsgeschichte unter Umständen weniger von der Korrektheit des visualisierten Wissens abhängig war, sondern vielmehr durch die jeweiligen Strategien der Verbildlichung und Evidenzerzeugung beeinflusst wurde. Die Untersuchung der Problemfelder der ausbleibenden Rezeption und des wissenschaftlichen Irrtums führt dabei ebenso zu weitreichenden Erkenntnissen über die wissenschaftliche Theorie und Praxis wie das Verfolgen von Erfolgsgeschichten.
John Oliver Hand / Catherine A. Metzger / Ron Spronk: Prayers and Portraits. Unfolding the Nederlandish Diptych (Ausstellungskatalog: Washington, National gallery of Art, 12. Nov. 2006 – 4. Feb. 2007), New Haven 2006, S. 52.
The Study of Renaissance Architectural Drawings after the Antique – An Overview
Prof. Howard Burns
Das Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin und der Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance laden ein zum Vortrag von Prof. Howard Burns (Scuola Normale Superiore Pisa, CISA Andrea Palladio Vicenza).
7. November 2013, 20 Uhr Dorotheenstr. 26, 10117 Berlin Raum 207
Max Planck Digital Library Amalienstr. 33 80799 Munich
Program
We will start with an overview of the software itself as well as deeper insights into the core functionalities and the specialties of imeji. Several imeji users (project coordinators, scientists and developers) will share their working experiences with imeji and will point out why the imeji solution fulfills their needs. After a time for discussion and questions we will start the, more technical, afternoon. If you want to set up imeji by yourself, customize it or get involved into the imeji development, this is the part you should not miss! You can find the whole program in pdf format.
09:00 – 09:10 The imeji Community welcomes you The imeji Community – Karsten Asshauer, Humboldt Universität zu Berlin & Friederike Kleinfercher, Max Planck Digital Library
09:10 – 09:20 Reception
Wilhelm Frank, acting head of the innovations department, Max Planck Digital Library
09:20 – 09:50 Presentation of the imeji software
Bastien Saquet, Max Planck Digital Library
09:50 – 10:50 Why imeji? Functionalities and other solutions The imeji Community
10:50 – 11:15 Coffee break
11:15 – 11:45 imeji in use – Konrad Zuse Internet Archive
Julian Röder, Freie Universität Berlin
11:45 – 12:15 imeji in science – best practice scenario Dr. Todoroki Shin-ichi, National Institute of Materials Science
12:15 – 13:00 Lunch
13:00 – 13:30 imeji for scientists – The Pierce Project Jörg Busse, Humboldt Universität zu Berlin
13:30 – 14:00 imeji for scientists – The HyperImage integration
Leuphana Universität Lüneburg
14:00 – 15:00 Discussion
15:00 – 15:30 Coffee break
15:30 – 16:00 imeji techtalk Friederike Kleinfercher, Max Planck Digital Library
16:00 – 16:20 Customize imeji css
Karsten Asshauer, Humboldt Universität zu Berlin & Marco Schlender, Max Planck Digital Library
16:20 – 17:00 imeji install – How To?
The imeji Community
17:00 – 17:15 Goodbye
Registration
The number of attendants is limited, please make sure you register soon. For registration send an informal email to the imeji-support mailinglist. We would like to ask you to include your preferred language (en or de), as well as if you want to join us for an informal dinner (self payment) in the evening of October 22nd 2013.
imeji creates citable research assets by describing, enriching, sharing, exposing, linking and archiving data. The web-based open source software offers a dedicated metadata management by supporting a non-restrictive metadata schema definition, as simple as liked or as complex as needed. (http://imeji.org/)
Donnerstag, 17. Oktober 2013 Abendvortrag 19.00 Uhr c.t. Georges Didi-Huberman (Paris) The Dislocation of Forms Leads to the Dislocation of Thought: On Bataille, Einstein, and Picasso
Freitag, 18. Oktober 2013 Vom Chaos zur Form 9.30 Raphael Rosenberg (Wien): Labile Formfindung als ästhetischer Genuss 10.15 Yannis Hadjinicolaou (Berlin): Nah vs. Fern? Farbauftrag und Formwerdung
11.00–11.30 Pause
11.30 Valeska von Rosen (Bochum): Velazquez’ Poiesis. Das Porträt des Bildhauers Juan Martínez Montañes 12.15 Horst Bredekamp (Berlin): Karl der Große und der Fluxus von Wasser und Licht
13.00–14.30 Mittagspause Von der Form zum Chaos 14.30 Kassandra Nakas (Berlin): „… cette fuite mollasse de la substance“ – Verflüssigung als ästhetische Kategorie 15.15 Franz Engel (Berlin): Verflüssigung und Formentzug: Aspekte der Glas-Ikonologie
16.00–16.30 Pause
16.30 Dietmar Rübel (Dresden): Das Als-ob der Formlosigkeit und die Fotografie 17.15 Gottfried Boehm (Basel): Form und Schematismus
18.00 Abschlussdiskussion
Der Prozess der Formung beginnt mit der Auseinandersetzung mit dem Chaos, einer immer wieder aktualisierten Anspielung auf die göttliche Schöpfung. Dieser Topos des Anfangs – das weiße Blatt Papier, die kalte Tonmasse oder die klaffende Baulücke – war seit Plinius ein zentrales Element des Sprechens über Bilder und fand in der Kunsttheorie Albertis, Leonardos oder auch Karel van Manders und Samuel van Hoogstratens ihre Fortsetzung. Die produktive Spannung zwischen Chaos und Form und die Thematisierung des Bildprozesses wird in der Rolle des Zufallsprinzips zu einem Paradigma erhoben, der schon seit der Antike der Bildgenerator per se war. Dazu spielen einerseits die Frage einer „Entdeckung“ der Abstraktion sowie das Konzept der Enargeia eine zentrale Rolle.
Kein Gegenstand kann ohne Form gedacht werden. Diese scheinbar unwiderlegbare These bewegte viele Künstler dazu, sich der paradoxen Aufgabe zu stellen, den Dingen die Form zu entziehen. Die Frage des Formentzugs, der Formnegation und der Formdestruktion rückte erst vergleichsweise spät ins Zentrum künstlerisch gestalterischen Interesses. Die materialästhetische Debatte des Formlosen steht von Beginn an unter der Bedingung dessen, dass Materie an sich formlos ist. „Formlos“ bedeutet hierbei allerdings nicht die absolute Privation der Form, sondern lediglich das Fehlen von Spuren menschlichen Eingriffs. Die Gegenthese zu dieser materialästhetischen Betrachtungsweise sieht hingegen das Formlose immer schon unter der Bedingung einer höchst artifiziellen Formung an. Ein ernst gemeinter „Amorphismus“, der versucht, den Dingen ihre Form zu entziehen, muss den Prozess einer Formung durchlaufen, um ihn dann wieder zunichte machen zu können. Dem Rückzug der Form muss ein Aufmarsch vorangegangen sein.
Nach dem ersten Workshop “Digital Humanities-Kompetenzzentren in Deutschland – Modelle, Erfahrungen und Perspektiven für Berlin” im Juni 2013 wird im zweiten Workshop des Einstein-Zirkels der Umgang mit Artefakten im Zentrum stehen. Mit Beiträgen aus unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen wie der Archäologie, der Museologie, den Bibliothekswissenschaften und der Informatik wollen wir Ansatzpunkte für einen übergreifenden Zugang zum “materielle Objekt in der digitalen Welt” in den Blick nehmen – ein Zugang, für den sich der Standort Berlin mit seiner für Deutschland einzigartigen Dichte von Kultur- und Forschungseinrichtungen in besonderer Weise auszeichnet.
Mit der Fokussierung auf das materielle Objekt soll ein dezidiert interdisziplinäres Verständnis der Digital Humanities in Berlin weiter ausgebaut werden. Texte stellen ein zentrales Medium kultureller Überlieferung dar. Jedoch kommt der materiellen Überlieferung im Zuge einer zunehmenden technologischen Erweiterung der Methoden – nicht erst seit dem digitalen Zeitalter – eine immer größere Bedeutung zu. Kunstwerke, Architektur und Städtebau, Gebrauchsgegenstände und wissenschaftliche Geräte, aber auch Bücher und andere Schriftträger sind (auch) als materielle Objekte Gegenstand kulturwissenschaftlicher Forschung und zugleich selbst Quellenmaterial.
In der Diskussion mit Gästen und Publikum ist auszuloten, inwieweit sich die Perspektiven unterschiedlicher Institutionen, Disziplinen und Fragestellungen im digitalen Umgang mit Objekten fokussieren und verbinden lassen:
Welche Konzepte zur digitalen Beschreibung von Objekten sind vorhanden?
Welche Standards, Werkzeuge und Workflows wurden entwickelt und wie kann man sich eine Weiterentwicklung vorstellen?
Wie lässt sich mit unterschiedlichen Ansätzen an ein- und demselben Objekt fruchtbar arbeiten?
Welche forschungspolitischen Weichenstellungen sind notwendig?
Prof. Dr. em. Tilmann Buddensieg * 21. Juni 1928; † 2. September 2013
Auszug aus der Trauerrede auf Tilmann Buddensieg:
“… Tilmann Buddensieg hat Menschen berührt in seiner unmittelbaren, offenen, nicht von Zwecken gesteuerten Empathie, und dies hat ihm Freundschaften auch von Künstlern wie Gerhard Merz eingebracht.
Er hat alle, die mit ihm zu tun hatten, bewegt und mit seinem freien Geist ein Beispiel gegeben. Wir sind ihm zu hohem intellektuellen und persönlichen Dank verpflichtet. Er bleibt präsent.